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Indonesien: Tsunami - Zahl der Opfer steigt stündlich

Die meterhohe Flutwelle in Indonesien hat mindestens 245 Menschen das Leben gekostet. Unter den Opfern sind offenbar auch ausländische Urlauber. Tausende Menschen verloren nach Angaben des indonesischen Roten Kreuzes ihr Obdach.

Pangandaran - Wie das indonesische Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte, wurden weitere 450 Menschen verletzt, als die Welle nach einem Seebeben Teile der Südwestküste der Insel Java überschwemmte. Weitere 125 weitere wurden noch vermisst, wie der Leiter des Krisenstabes im Ministerium, Rustam Pakaya, zuvor mitgeteilt hatte.

Nach einem Seebeben der Stärke 7,7 auf der Richterskala hatten sich am Montag drei Meter hohe Flutwellen an der Küste von Java gebildet. Das Wasser schleuderte Boote an Land und zerstörte Hotels und Wohnhäuser. Am stärksten betroffen war der Badeort Panganderan. Die meisten Opfer waren nach Angaben eines Anwohners Kinder und Jugendliche, die zur Zeit der Katastrophe am Strand spielten und surften.

Auch eine 26-jährige Französin, die mit ihrem Freund in der Gegend Urlaub machte, wurde nach Diplomatenangaben von der Welle mitgerissen und getötet. Zwei schwedische Kinder wurden noch vermisst. Unter den Verletzten befanden sich einem Fernsehbericht zufolge zwei Niederländer und vier Japaner.

Die Flutwellen lösten Panik in der Region aus. Nachdem Präsident Susilo Bambang Yudhoyono die Anwohner wegen drohender Nachbeben aufgefordert hatte, die gefährdeten Küstenregionen zu verlassen, flohen tausende aus dem Gebiet. Die Rettungsarbeiten gestalteten sich chaotisch. «Ich habe wirklich Angst um mein Leben und das meiner Verlobten», sagte der Schweizer Heff Martin, der wie seine indonesische Verlobte Julia die Flutwelle unbeschadet überlebte.

Indien und Australien verschont

Das Seebeben mit Epizentrum im Meer vor Pangandaran hatte sich am Montagnachmittag (Ortszeit) ereignet, danach gab es mehrere Nachbeben. Nach dem Beben waren auch Tsunami-Warnungen für die indischen Nikobaren und die australische Weihnachtsinsel sowie die Kokosinseln herausgegeben worden. Von dort gab es aber keine Schadensmeldungen.

Ein Seebeben der Stärke 9,0 hatte im Dezember 2004 im asiatischen Pazifik verheerende Flutwellen ausgelöst, von denen Indonesien am schwersten betroffen war. Seinerzeit kamen 220.000 Menschen ums Leben, davon allein 168.000 in Indonesien. (tso/AFP)

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