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Insel Jersey: Kinderheim-Skandal: Ermittlungen in deutschem Bunker

Neue Details zum Kinderheim-Skandal auf Jersey: Möglicherweise sind Kinder auch in einem ehemaligen deutschen Bunker missbraucht worden. Zeugen haben ausgesagt, dass es in dem versteckten Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg zu "schweren Sexualverbrechen" gekommen sei.

Ermittlungsleiter Lenny Harper gab am Mittwoch auf Jersey die neuen, traurigen Details bekannt: Insgesamt hätten sechs Zeugen berichtet, dass sie als Kinder von Heimmitarbeitern in den nahen Bunker gebracht und dort gequält wurden. Am Mittwoch sollten Polizeihunde nach menschlichen Überresten und Blutspuren in dem unterirdischen Bunker suchen. Jersey war während des Zweiten Weltkriegs von den Deutschen besetzt.

Die Polizei ermittelt seit Monaten in dem schockierenden Fall, der im Februar international für Schlagzeilen gesorgt hatte. Rund 100 Menschen sollen Opfer in dem Heim "Haut de la Garenne" geworden sein. Zeugen hatten berichtet, dass Mitarbeiter die Kinder dort in den 60er und 70er Jahren vergewaltigt, geschlagen und unter Drogen gesetzt hätten. Rund 100 Menschen seien in irgendeiner Weise verdächtig, sagte Harper, davon gelten 18 als Hauptverdächtige. Drei Männer sind bereits wegen Missbrauchs angeklagt.

Bisher waren unter anderem vier Kellerräume in dem Gebäude, das später eine Jugendherberge wurde, durchsucht worden. Auf dem Gelände wurden bereits Dutzende Milchzähne und Knochenteile gefunden. Die gerichtsmedizinischen Ergebnisse stünden noch aus, sagte Harper. Es handle sich deshalb derzeit noch nicht um Mordermittlungen. Das Heim sei aber weiter ein "potenzieller Mord-Schauplatz". (sba/dpa)

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