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Internet-Abzocke: "In Deutschland gibt es nichts umsonst"

Vermeintlich kostenlose Serviceangebote im Internet entpuppen sich häufig als teurer Spaß. Die Verbraucherzentrale befragte knapp 7000 Opfer und verriet nun, wie man sich wehren kann.

Wer im Internet auf ein vermeintliches Gratisangebot stößt, sollte nie vorschnell darauf eingehen. Denn oft verbergen sich dahinter kostenpflichtige Dienstleistungen oder Waren, für die der Verbraucher dann unerwartet eine Rechnung bekommt. "Ich sage immer: In Deutschland gibt es nichts umsonst, daher sollte man sehr vorsichtig sein", sagte Ute Klaus von der Verbraucherzentrale (VZ) Hessen in Frankfurt am Main. Es sollte immer nach Hinweisen über etwaige Kosten gesucht werden: "Zum Beispiel irgendwo in blasser Schrift vor hellem Hintergrund, das sieht man kaum", sagte Klaus. Zwar sind derart versteckte Hinweise rechtlich nicht zulässig - sie müssen sofort klar erkennbar sein. Aber von einem solch offenbar dubiosen Angebot die Finger zu lassen, erspart in jedem Fall Ärger.

Nach Angaben der VZ erreichen die Schäden mehrstellige Millionenhöhen. "Die Anfragen in den Verbraucherzentralen haben sich seit 2006 verdoppelt", berichtete Gabriele Beckers von der VZ Hessen.

Menschen aller Schichten und Altersklassen

Die präsentierte heute die Ergebnisse einer Umfrage unter 6658 Internetnutzern, die bereits auf entsprechende Angebote hereingefallen sind. Bei fast einem Viertel der Teilnehmer, Menschen aller Schichten und Altersklassen, hatten sich vermeintlich kostenlose Serviceangebote - etwa Hausaufgabenhilfen - später als kostenpflichtig herausgestellt.

Knapp die Hälfte von ihnen bekamen von den Anbietern - etwa für Tests mit Fragen für die Führerscheinprüfung - eine Rechnung geschickt. Bei anderen Nutzern ging es um SMS-Pakete, Ahnenforschung, Lebensalter-Prognosen, Musik- oder Filmdownloads, Gewinnspiele oder auch Tauschbörsen.

Gut 44 Prozent der Betroffenen waren auf Anbieter aus Deutschland hereingefallen. Bei fast ebenso vielen kam die Rechnung aus dem Ausland, die restlichen Befragten konnten bei diesem Punkt keine Angabe machen. Die Herkunft eines Anbieters erlaube allerdings auch keinen Rückschluss auf seine Seriosität, so Ute Klaus. (mit dpa)

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