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Internet: Schüler-Netzwerk lieferte ersten Hinweis

Vor dem geplanten Amoklauf hat der inzwischen gestorbene 17-jährige Schüler Bilder des Columbine-Massakers im Internet-Portal SchülerVZ veröffentlicht.

"Wir haben einen Anruf von der Polizei bekommen und das Profil des Jungen umgehend gesperrt", bestätigte Dirk Hensen, Sprecher des zur Holtzbrinck-Gruppe gehörenden Betreibers. Der entscheidende Hinweis, dass der 17-Jährige und ein 18 Jahre alter Mitschüler möglicherweise ein Massaker planten, sei von Mitschülern gekommen.

SchülerVZ versteht sich als soziales Netzwerk und Kontaktbörse für Schüler im Internet. Um die Inhalte jugendfrei zu halten, beschäftigen die Betreiber einen Jugendschutzbeauftragten. Zudem sortiert ein Software-Filter anstößige Inhalte aus. Bei problematischen Themen-Gruppen wie etwa der Anorexie (Magersucht) greift auch mal der Diplom-Pädagoge des Unternehmens in die Diskussionen ein, sagt Hensen. Eine Gruppe von derzeit 50 Mitarbeitern durchforstet das Netzwerk regelmäßig nach problematischen, zum Beispiel anstößigen oder rechtswidrigen Beiträgen. "Die Nutzer machen auch gegenseitig auf sich aufmerksam", erläutert Hensen. Die Anlässe reichen dabei von harmlosen Zankereien bis zu ernsthaften Hinweisen etwa auf deutlich rechtsorientierte Gruppen.

Bei den inzwischen vom Netz genommenen Bildern handelte es sich um Aufnahmen vom Massaker an der Columbine-Highschool im US-Staat Colorado. Im Jahr 1999 waren damals zwölf Schüler und ein Lehrer ums Leben gekommen. Die beiden Täter begingen unmittelbar nach dem Massaker Selbstmord.

SchülerVZ war Anfang des Jahres von den Betreibern der Studenten- Kontaktbörse StudiVZ ins Leben gerufen worden. Kurz darauf hatte die Holtzbrinck-Gruppe das Berliner Startup-Unternehmen übernommen. Nach Angaben von Hensen nutzen zwei Millionen die Plattform SchülerVZ, das Studentennetzwerk zählt insgesamt vier Millionen aktive Nutzer. (mit dpa)

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