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Madonna

© ddp

Israel: Madonnas "Wunder" in Tel Aviv

55.000 Menschen kamen zu dem Auftritt des Popsuperstars Madonna auf dem Rasen des Yarkon-Parkes in Tel Aviv – und warteten. Der Auftritt verzögerte sich. Schließlich ließ die Sängerin um Ruhe bitten, damit sie hinter der Bühne meditieren könne.

Und siehe da, die lautstarken Lärmbrüder und -schwestern, als welche die Israelis gemeinhin gelten, entsprachen der Bitte: welch Wunder. Selbst während des alljährlichen Konzerts der Philharmoniker an gleicher Stätte war es nie so ruhig, wie es Dienstagnacht war. Respektvolle Ruhe für „Königin Esther“. Diesen Namen hat sich die katholische Sängerin zugelegt, seitdem sie der Kabbala, der jüdischen Mystiklehre, verfallenen ist.

Endlich auf der Bühne, entschuldigte sich Madonna beim Publikum dafür, zuletzt vor 16 Jahren in Israel aufgetreten zu sein. Inzwischen habe sie aber vielfach das Land besucht – wegen der Kabbala. Sie versprach, bis zum nächsten Auftritt nicht mehr so lange zu warten. Keren Neubach, Star-Radiomoderatorin und großer Fan, befand: „Gut so. Denn in 16 Jahren kann sie vielleicht immer noch so energetisch auf der Bühne herumspringen. Ich aber bin dann 56 und kann wohl kaum noch auf dem Rasen mithüpfen.“

Madonna, zuletzt in eine riesige Israelflagge gehüllt, als wäre sie für den jüdischen Staat Olympiasieger geworden, sorgte schon vor dem Konzert für Schlagzeilen. Sie verbrachte ihre Nächte in Jerusalem an der Klagemauer und in Tel Aviv in einem Gourmetrestaurant mit der ehemaligen Außenministerin und heutigen Oppositionsführerin Zipi Livni. Schon diesen Monat will die Sängerin wieder nach Israel zurückkehren, um am jüdischen Neujahrs- und am Versöhnungsfest teilzunehmen. Und zwar nicht als singende und tanzende Madonna, sondern als betende und meditierende Esther.

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