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Panorama: Israelis mögen deutschen Beitrag

JERUSALEM (Tsp).Das Fieber steigt.

JERUSALEM (Tsp).Das Fieber steigt.Die auf den Schlager-Grand-Prix immer schon versessenen Israelis geben dem deutschen Beitrag die größten Chancen bei dem israelischen Votum am Sonnabend.Dann findet in Jerusalem das Finale statt.Die Israelis mögen die deutsch-türkische Gruppe "Sürpriz" deshalb, weil sich Deutschland mit dem Multi-Kulti-Konzept sympathisch präsentiert, das Lied ein wenig orientalisch klingt und der Titel "Reise nach Jerusalem" die Menschen zusätzlich bei dem Wettbewerb einnehmen könnte, heißt es.

Auch die sechs deutsch-türkischen Musikerinnen und Musiker waren guter Dinge.Bereits bei der Generalprobe, die ohne den kleinsten Patzer verlief, machte ihr Ethno-Pop-Song gute Stimmung im Zuschauersaal.Aufregung ist bei der Gruppe noch nicht zu spüren."Wir freuen uns einfach riesig, dabei sein zu können", so die Sängerin Deniz."Die Aufregung kommt bestimmt am Sonnabend, kurz vor dem Auftritt."

Für viel Wirbel bei den ausländischen Journalisten, die den Countdown bis zum Abend der Eurovision täglich mitverfolgen, sorgt die türkische Herkunft der Sänger.Chicco, der Keyboarder, kann die Aufregung darüber nicht recht verstehen: "Was ist schon dabei?", fragt er."Fünf von uns sind in Deutschland geboren.Wir sind ein Teil der deutschen Kultur, die wir mit unserer eigenen türkischen Kultur verbinden." Die Herkunft der Truppe sollte bei der Eurovision ohnehin irrelevant sein, meint der 22jährige Musiker mit den langen schwaren Locken.

Dennoch wird das Lied zum großen Bedauern des Komponisten Ralph Siegel nicht besonders häufig in den deutschen Radiosendern gespielt.Auch die Anzahl der Sürpriz-Fans in Deutschland hält sich in Grenzen.Der hohe Anteil des türkischen Texts könnte, so Siegel, ein Grund dafür sein, daß der Schlager in Deutschland nicht besonders populär ist.

"Außerdem war ja Corinna May die eigentliche Gewinnerin der deutschen Vorentscheidung", bereitet Siegel die Öffentlichkeit vorsichtig auf seine Niederlage vor."Als zweite Wahl müssen wir nun damit leben, etwas weniger beliebt in unserem Land zu sein." May war disqualifiziert worden, weil sie mit einem bereits veröffentlichten Titel in der deutschen Vorentscheidung angetreten war.

Der Grand Prix ist am Sonnabend live ab 20.15 Uhr bei der ARD zu sehen.Der Sieger wird auch in diesem Jahr wieder per Zuschauer-Ted in den Teilnehmerländern bestimmt.Wie die deutschen Zuschauer gewählt haben, wird die Schauspielerin und Autorin Renan Demirkan live aus Hannover verkünden, teilte der NDR mit.23 Nationen nehmen mit ihren Liedern teil, wobei bei den Proben das maltesische Frauen-Trio "Times Three" positiv auffiel.Deutscher Kommentator in Jerusalem ist Peter Urban.

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