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Italien: U-Bahn-Züge in Rom kollidiert

Bei dem U-Bahn-Unglück in Rom ist eine junge Frau ums Leben gekommen. Mehr als 100 Passagiere erlitten Verletzungen, als im morgendlichen Berufsverkehr eine U-Bahn auf einen stehenden Zug auffuhr.

Rom - Fünf Menschen wurden schwer verletzt. Nach Angaben von Augenzeugen hatte der Fahrer der zweiten U-Bahn möglicherweise ein Haltesignal missachtet und fuhr deshalb auf den haltenden Zug im U-Bahnhof Vittorio Emmanuele II. auf. Der Zugführer stand nach Krankenhausangaben unter Schock und erinnerte sich an nichts. Italiens Staatspräsident Giorgio Napolitano sprach von einer Tragödie.

Rund um den U-Bahnhof Vittorio Emmanuele II. in der Nähe des römischen Hauptbahnhofs saßen nach dem Unglück verletzte Fahrgäste und warteten auf ärztliche Behandlung, viele von ihnen standen unter Schock und weinten. Die Polizei riegelte die Umgebung des Unfallortes im Herzen der italienischen Hauptstadt ab, Polizisten bewachten die Eingänge zum U-Bahnhof. Mehr als ein Dutzend Rettungswagen waren vor Ort, ein Hubschrauber kreiste über der Station. Der Unfall ereignete sich auf der viel befahrenen U-Bahn-Linie A.

Fahrer missachtete offenbar Haltesignal

Der Fahrgast Simone Saltarelli sagte der italienischen Nachrichtenagentur Ansa, die zweite U-Bahn sei zu früh losgefahren und deshalb auf den anderen Zug aufgefahren: "Ich bin sicher, dass die Ampel auf rot stand." Ein Passagier der haltenden U-Bahn schilderte, wie er die zweite Bahn kommen sah: "Ich hatte entsetzliche Angst, ich dachte, der Zug würde uns unter sich begraben", sagte er.

Eine Amtsrichterin verhörte den Zugführer der zweiten Bahn, wie Ansa meldete. Der Mann habe einen schweren Schock erlitten und könne sich an nichts erinnern, sagte der Leiter der Notaufnahme im Krankenhaus, Adolfo Pagnanelli. Die Staatsanwaltschaft leitete laut Ansa Ermittlungen gegen Unbekannt wegen fahrlässiger Tötung ein.

Italiens Staatschef Napolitano drückte den Familien der Opfer sein Mitgefühl aus und zeigte sich "sehr erschüttert von der Tragödie". Die U-Bahn-Betreibergesellschaft Atac erklärte, es sei der erste tödliche Unfall, seitdem die römische U-Bahn in den 50er Jahren in Betrieb genommen wurde. (tso/AFP)

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