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© dpa

Italiens Regierungschef: Berlusconi vergleicht Notunterkünfte mit Urlaubscamps

Kräftige Nachbeben, die Bergung Toter, aber auch die Rettung von Überlebenden – im italienischen Bebengebiet ist die Lage weiter dramatisch. Es mangelt auch an Wasser. Regierungschef Berlusconi macht derweil mit wenig feinfühligen Worten von sich reden.

Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat die Lage der obdachlos gewordenen Erdbebenopfer in den Abruzzen mit einem Campingurlaub verglichen. Den in Zeltlagern untergebrachten Menschen fehle es an nichts, sagte er dem Fernsehsender NTV bei einem Besuch vor Ort. Sie hätten warmes Essen und medizinische Versorgung. "Natürlich" sei ihre Unterbringung "absolut provisorisch, aber man muss es eben nehmen wie ein Campingwochenende".

Unterdessen sind auch 48 Stunden nach dem verheerenden Erdbeben in und um die Stadt L'Aquila mehr als 5000 Helfer im Einsatz, um Tote zu bergen und weiter nach Überlebenden zu suchen. Bisher haben die Behörden 250 Todesopfer registriert.

Rettung nach 42 Stunden

Am Dienstagabend hatten die Helfer Erfolg. 42 Stunden nach der Katastrophe gruben sie eine 20 Jahre alte Studentin aus den Trümmern in L'Aquila. Sie hatte in einem Hohlraum eines eingestürzten Hauses überlebt. Ihr Gesundheitszustand wurde von der italienischen Nachrichtenagentur Ansa als gut bezeichnet. Sie wurde mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus geflogen. Auch ein Mädchen wurde lebend aus den Trümmern geborgen. Die kleine Eleonora habe durch Rufe auf sich aufmerksam gemacht.

Die Retter befürchten, dass die Zahl der Opfer noch weiter steigt - weil noch etliche Menschen verschüttet sind und weil immer wieder die Erde bebt.

Nachbeben sorgen für Panik

Erst am Dienstagabend ließ ein kräftiges Nachbeben der Stärke 5,3 in L'Aquila und mehreren Orten der Umgebung weitere Häuser einstürzen. Es war auch in Rom und im südlichen Kampanien zu spüren. Bereits zuvor hatte Regierungschef Berlusconi die Bewohner evakuierter Stadtteile vor einer Rückkehr gewarnt. Die Gefahr durch die Erschütterungen sei zu groß.

Seit dem Erdstoß am Montag, dem folgenschwersten in Italien seit 1980, wurden insgesamt mehr als 280 Nachbeben gezählt. Immer wieder lösten diese Beben Panik in der Bevölkerung aus und richteten neue Schäden an. (sf/smz/dpa/AFP)

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