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Jackson-Prozess: Kein Urteil nach vierter Beratungsrunde

Die Jury im Missbrauchprozess gegen Popstar Michael Jackson muss am Donnerstag weiter über ein Urteil beraten. Die vierte Gesprächsrunde der zwölf Geschworenen war am Mittwoch ohne eine Entscheidung zu Ende gegangen.

Santa Maria (09.06.2005, 08:34 Uhr) - Wegen privater Verpflichtungen einiger Juroren hat das Gericht einen einen halben Sitzungstag vorgegeben. Seit Freitag haben die acht Frauen und vier Männer nunmehr 20 Stunden hinter geschlossenen Türen getagt. Erneut wurde nichts über den Stand der Beratungen bekannt.

Nach stundenlangem angespannten Warten sorgte aber eine Mitteilung von Jacksons Verteidiger Thomas Mesereau unter den über 1000 Reportern und Jackson-Fans für Wirbel. Der Anwalt sagte in einer Erklärung, dass er niemanden damit beauftragt habe, im Namen von Jackson oder dessen Familie mit der Presse zu sprechen. Mesereau hatte sich zuvor die Erlaubnis des Richters für diese Bekanntmachung eingeholt. Alle Prozessbeteiligten sind nach Anordnung von Richter Rodney Melville an eine strikte Schweigepflicht gebunden.

Jackson-Sprecherin Raymone Bain und der Bürgerrechtler Jesse Jackson, der seit Wochenbeginn über das Befinden des Popstars Auskunft gibt, hatten sich am Mittwoch vor der Presse geäußert. Bain zufolge verbringt der Sänger die Wartezeit im Kreis seiner Kinder auf Neverland. Der dreifache Vater tue alles, «was seine Kinder sich wünschen». Bain rief die Anhänger des Sängers dazu auf, sich friedlich zu verhalten und die Ruhe zu bewahren. Am Montag war es vor dem Justizgebäude zu heftigen Wortgefechten zwischen Fans und Reportern gekommen.

Jesse Jackson attackierte Medienberichte über die mögliche Inhaftierung Jacksons als «psychologische Kriegsführung». Er spielte auch Berichte über Jacksons angebliche Millionenschulden hinunter und versicherte, dass der Popstar genügend Bargeld habe.

Die Geschworenen müssen in jedem der zehn Anklagepunkte ein einstimmiges Urteil treffen. Jackson soll im Frühjahr 2003 einen 13- jährigen Jungen sexuell missbraucht und ihm Alkohol gegeben haben. Zudem soll er die Familie des Jungen unter Druck gesetzt und quasi gefangen gehalten haben. Im Falle eines Schuldspruchs drohen dem Popstar bis zu 20 Jahre Haft. (tso)

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