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Panorama: Japan: Drei Mörder hingerichtet

In Japan sind am Donnerstag Medienberichten zufolge drei verurteilte Mörder gehängt worden. Bei den Hingerichteten handele es sich um einen 52-jährigen Serienmörder, einen 57-Jährigen, der seine einstige Ehefrau und deren Familie tötete, sowie einen 55-jährigen Mörder, berichteten verschiedene Medien unter Berufung auf Mitarbeiter des Justizministeriums.

In Japan sind am Donnerstag Medienberichten zufolge drei verurteilte Mörder gehängt worden. Bei den Hingerichteten handele es sich um einen 52-jährigen Serienmörder, einen 57-Jährigen, der seine einstige Ehefrau und deren Familie tötete, sowie einen 55-jährigen Mörder, berichteten verschiedene Medien unter Berufung auf Mitarbeiter des Justizministeriums. Das Ministerium machte zwar keine Angaben zu der Identität der Gehängten, bestätigte jedoch die Hinrichtungen. Damit ist die Zahl der in Japan seit Wiederaufnahme der Todesstrafe 1993 Hingerichteten auf 39 gestiegen. Zuletzt waren im vergangenen Dezember zwei verurteilte Mörder hingerichtet worden. Japans Umgang mit der Todesstrafe wie auch die berüchtigten Haftbedingungen werden seit Jahren von Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International kritisiert.

Zum Tode Verurteilte warten in Japan manchmal Jahrzehnte lang auf die Hinrichtung. Wenn dann schließlich der Exekutionsbefehl aus dem Justizministerium eintrifft, haben sie meist nur noch wenige Stunden zu leben. Durch das lange Warten werden die Insassen, aber auch ihre Wärter, psychischem Stress ausgesetzt. Nur engste Angehörige und ihre Anwälte dürfen Menschenrechtlern zufolge gelegentlich mit den Todeskandidaten sprechen. Von der Hinrichtung erfahren die Angehörigen erst nach ihrer Vollstreckung. In der Vergangenheit wurden sie auch nicht offiziell von den Behörden bestätigt. Meist sind es die Medien, die die Öffentlichkeit darüber und über die Identität der Gehängten informieren.

Große Zustimmung in der Öffentlichkeit

Derzeit warten nach Angaben von Todesstrafen-Gegnern 55 Häftlinge in Japan auf ihre Hinrichtung. Die Vollstreckungen erfolgen stets, wenn das Parlament ruht. So soll, sagen Beobachter, eine öffentliche Diskussion zur Todesstrafe verhindert werden. Auch diesmal war es so. Am Freitag tritt das Parlament in eine Pause.

Japan ist zusammen mit den USA eines der Industrieländer, die noch an der Todesstrafe festhalten. In der japanischen Öffentlichkeit findet sie seit dem Giftgasanschlag der Sekte Aum Shinri Kyo auf die Tokioter U-Bahn 1995 großen Zustimmung. Dabei waren damals zwölf Menschen ums Leben gekommen, Tausende wurden verletzt. Sieben Sektenmitglieder wurden nach dem Anschlag zum Tode verurteilt.

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