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Japan: Schutz der Götter vor Hightech-Übel

Bei Viren und anderen Computerproblemen rufen wir im Normalfall den PC-Notdienst. In Tokio bieten auch die Götter Beistand. In einem Shinto-Schrein lassen Gläubige sogar ihre Handys vor ungebetenen SMS-Botschaften schützen.

In der Hightech-Hochburg Japan bieten nicht nur Programmierer Schutz für die moderne Technik. Im Schrein Kanda-Myojin in der Hauptstadt Tokio kann man seinen geliebten Rechner zu den Priestern bringen, die unter Anwendung jahrhundertealter Zeremonien die Götter um Beistand für den schutzbedürftigen Computer anrufen. Der Shinto-Schrein liegt in der Nähe des Stadtviertels Akihabara, ein berühmtes Mekka für Fans neuester Unterhaltungselektronik. Shinto ist die Urreligion der Japaner.

Auch bei Problemen mit Mobiltelefonen wird der Schrein schon mal aufgesucht. So habe eine Schülerin die Hilfe der Götter erbeten, weil sie ständig von ungebetenen SMS-Botschaften belästigt wurde. Auch unter Unternehmen der IT-Branche haben sich die religiösen Schutzdienste des Kanda-Myojin-Schreins herumgesprochen. Es sei vorgekommen, dass sich Unternehmen meldeten, um Priester des Schreins direkt zu sich zu bitten, hieß es. Daneben gibt es auch die in Japans Schreinen üblichen Glücksbringer, sogenannte Omamori, zu kaufen.

Japanische Schreine bieten der Bevölkerung Schutz für alle Lebenslagen, ob bei der Geburt oder im Straßenverkehr. So ist es nichts Ungewöhnliches, dass Priester auch anderer Schreine des Inselreichs gegen Entgelt diverse Schutz- und Reinigungsrituale nicht nur für Menschen, sondern auch für die verschiedensten Dinge des Alltags vornehmen, von neuen Autos bis hin zu neuen Häusern. (küs/dpa)

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