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Java: Zahl der Toten noch einmal gestiegen

Während die Behörden auf Java die Zahl der durch das Erdbeben Getöteten auf mindestens 5427 nach oben korrigieren, erschüttert ein weiterer Erdstoß die Provinz Papua und löst dort Panik aus.

Yogyakarta - Auch drei Tage nach dem verheerenden Erdbeben auf der indonesischen Insel Java steigt die Zahl der Todesopfer weiter an. Nach Angaben des indonesischen Sozialministeriums vom Dienstag kamen bei dem Erdstoß der Stärke 6,2 mindestens 5427 Menschen ums Leben. Einsatzkräfte hatten so gut wie keine Hoffnung mehr, unter den Trümmern noch Überlebende zu finden. Helfer befürchteten derweil angesichts der schätzungsweise 200.000 Obdachlosen den Ausbruch von Krankheiten. Bei dem Erdbeben vom Samstag wurden etwa 15.000 Menschen verletzt.

Auf dem Flughafen von Yogyakarta landeten am Dienstag weitere Maschinen mit Hilfsgütern. Überlebende in abgelegenen Regionen des Erdbebengebiets klagten jedoch, dass Nahrungsmittel sie nur schleppend erreichten. Hilfsorganisationen räumten ein, dass einige Gegenden wegen der vom Regen aufgeweichten Straßen schwer mit Fahrzeugen zu erreichen seien. Zehntausende Menschen hatten zuvor die dritte Nacht in Folge trotz Regens unter freiem Himmel verbracht, weil sie ihr Dach über dem Kopf verloren oder Angst vor neuen Erdstößen haben.

Auch bei der medizinischen Versorgung der Menschen gab es zunächst noch Probleme. «Unsere besondere Sorge gilt den Menschen in entlegenen Regionen, zu denen der Zugang noch immer schwierig ist», sagte Bernd Baucks, Projektkoordinator der Diakonie Katastrophenhilfe für Südasien, in Yogyakarta. Vor allem in der Stadt Imagiri südöstlich von Bantul seien zahlreiche Verwundete nicht ausreichend versorgt. «Unsere indonesischen Partner sind mit zehn medizinischen Teams im Einsatz, die Erste Hilfe leisten. Wir brauchen dringend mehr Medikamente und Verbandsmaterial», sagte Baucks.

Angesichts der vielen Obdachlosen seien die Menschen äußerst anfällig für Epidemien, sagte ein Sprecher der Weltgesundheitsorganisation WHO. Entscheidend sei die ständige Überwachung und eine schnelle Reaktion, sollten Krankheiten ausbrechen. Indonesische Einsatzkräfte warnten davor, dass noch nicht begrabene Leichen ein Gesundheitsrisiko darstellten.

Unterdessen erschütterte ein schwerer Erdstoß die ostindonesische Provinz Papua und löste Panik unter den Bewohnern der Provinzhauptstadt Jayapura aus. Das Beben hatte nach indonesischen Angaben ein Stärke von 6,0. Über Opfer oder Schäden lagen zunächst keine Berichte vor. Das Epizentrum habe rund 150 Kilometer südwestlich von Jayapura gelegen. (tso/dpa)

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