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Panorama: Johannes Brahms: Forscher: Der Komponist war kein Katzenquäler

Tierfreunde können ruhigen Gewissens den Symphonien von Johannes Brahms (1833-1897) lauschen. Der seit Jahrzehnten immer wieder erhobene Vorwurf, der deutsche Komponist habe sich vom Wimmern sterbender Katzen inspirieren lassen, ist nach Erkenntnissen des britischen Brahms-Experten Calum MacDonald haltlos.

Tierfreunde können ruhigen Gewissens den Symphonien von Johannes Brahms (1833-1897) lauschen. Der seit Jahrzehnten immer wieder erhobene Vorwurf, der deutsche Komponist habe sich vom Wimmern sterbender Katzen inspirieren lassen, ist nach Erkenntnissen des britischen Brahms-Experten Calum MacDonald haltlos. Brahms wurde demnach vermutlich von seinem Rivalen Richard Wagner (1813-1883) verleumdet.

Wie der "Guardian" berichtete, wird die Gruselgeschichte vor allem in Büchern über Katzen kolportiert. Brahms habe demnach die Katzen vom Fenster seiner Wiener Wohnung aus mit einem Bogen beschossen, der eigentlich zum Töten von Spatzen gedacht war. Nach jedem Treffer habe er das arme Tier an einer Art Angelleine in sein Zimmer gezogen und dort seinem Todesjammer gelauscht. Die Töne habe er in seine Kammermusik eingearbeitet. Die Geschichte ist nach den neusten Erkenntnissen jedoch lediglich von Wagner lanciert und weitergegeben worden.

MacDonald ließ wissen, dass Katzen beim Sterben kaum einen Laut von sich gäben. Brahms Wohnung habe außerdem mehrere Stockwerke hoch gelegen, so dass er eine sehr lange Leine benötigt hätte, um die harpunierten Katzen heraufzuziehen. Für MacDonald steht fest, dass die Geschichte nichts als "böswillige Erfindung" ist.

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