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Panorama: Jugendkriminalität: Schüler sollen junge Straftäter richten

Mit dem Projekt eines "Schülergerichts" will die Justiz in Aschaffenburg (Bayern) gegen die zunehmende Jugendkriminalität zu Felde ziehen. Dabei werden erstmals Schüler über jugendliche Straftäter "erzieherische Maßnahmen" verhängen, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Erhard Becker.

Mit dem Projekt eines "Schülergerichts" will die Justiz in Aschaffenburg (Bayern) gegen die zunehmende Jugendkriminalität zu Felde ziehen. Dabei werden erstmals Schüler über jugendliche Straftäter "erzieherische Maßnahmen" verhängen, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Erhard Becker. Für den einjährigen Modellversuch, nach den Angaben der erste dieser Art in Deutschland, haben sich 15 Jugendliche aus fünf Aschaffenburger Schulen gemeldet.

Bevor die Nachwuchs-Richter mit ihren Sitzungen beginnen, werden sie in Schulungen auf das neue Ehrenamt vorbereitet. Verhandelt werden vor dem Schülergremium laut Becker allerdings nur kleinere Delikte wie Ladendiebstahl oder Graffiti-Schmierereien. Allerdings werde kein jugendlicher Gesetzesbrecher zur Teilnahme an dem Pilotprojekt gezwungen. "Die Staatsanwaltschaft sucht die Fälle aus, die vor dem Schülergremium zur Verhandlung kommen. Der Täter muss dem Verfahren zustimmen", betonte der Jurist. Allerdings würden die Teenager nicht die Rollen von Richtern, Staatsanwälten oder Verteidigern übernehmen.

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