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Panorama: Jury berät über Jacksons Arzt

Urteil steht gegen Murray jeden Moment denkbar

Los Angeles - Nach knapp sechs Wochen steht der Prozess gegen Michael Jacksons früheren Leibarzt Conrad Murray vor dem Abschluss. Nach den Plädoyers von Anklage und Verteidigung nahmen die zwölf Geschworenen am Freitag ihre Beratungen auf. Sie müssen entscheiden, ob sich Murray der fahrlässigen Tötung schuldig gemacht hat oder nicht.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem 58-jährigen Kardiologen vor, Jackson im Juni 2009 eine Überdosis des Schlafmittels Propofol gespritzt, ihn dann entgegen ärztlichen Standards unbeobachtet gelassen und damit seinen Tod verursacht zu haben. Bei einem Schuldspruch drohen Murray bis zu vier Jahre Haft sowie der Entzug seiner ärztlichen Zulassung. In seinem Schlussplädoyer rief Staatsanwalt David Walgren die sieben männlichen und fünf weiblichen Geschworenen auf, Murray schuldig zu sprechen. Die Beweislage gegen den Kardiologen sei erdrückend, sagte Walgren. Murray habe „kriminell fahrlässig“ gehandelt und Jacksons Tod verschuldet. Er habe dem Popsänger das starke Narkosemittel Propofol als Einschlafhilfe gespritzt, ihn allein gelassen und dann Sanitätern und Ärzten wichtige Informationen verschwiegen, um seine Taten zu verschleiern. Im Polizeiverhör habe er umfangreiche Lügengeschichten erfunden, um von seiner Verantwortung abzulenken. Ausführlich ging der Staatsanwalt in seinem emotionsgeladenen Plädoyer auf das Schicksal von Jacksons Kindern ein. Murray sei dafür verantwortlich, dass der 14-jährige Prince, seine ein Jahr jüngere Schwester Paris und der neunjährige Blanket keinen Vater mehr hätten. „Für Michaels Kinder wird der Fall für immer weitergehen, denn sie haben keinen Vater mehr“. Murrays Verteidiger Ed Chernoff sagte, Murrays Schuld an der Überdosis Propofol sei nicht bewiesen. Der medikamentensüchtige Popstar habe sich vermutlich das tödliche Mittel in Abwesenheit Murrays selbst verabreicht. AFP

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