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Justiz: Prozessauftakt zur "Bluttat von Tessin"

Erst nahmen sie eine 15-Jährige als Geisel, dann töteten sie ein Ehepaar. Die Motive der Bluttat im mecklenburgischen Tessin sind bis heute unklar. Nun stehen die beiden 17-jährigen mutmaßlichen Täter vor Gericht.

Unter großem Medieninteresse hat in Schwerin der Prozess gegen zwei Schüler um den Doppelmord von Tessin begonnen. Die beiden 17-Jährigen sind angeklagt, im Januar in dem westmecklenburgischen Dorf ein Ehepaar mit zahlreichen Messerstichen getötet zu haben. Neben zweifachem Mord wird ihnen auch Raub mit Todesfolge und Geiselnahme vorgeworfen. Als Höchststrafe drohen zehn Jahre Haft. Die Brutalität der Tat hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt, die Motive sind noch immer unklar.

Die Gymnasiasten waren, abgeschirmt von der Öffentlichkeit, durch einen Hintereingang in den Gerichtssaal geführt worden. Die Verhandlung ist nach dem Jugendgerichtsgesetz nicht öffentlich. Nebenkläger sind der Sohn des getöteten Ehepaares, die 15-Jährige, die als Geisel in der Gewalt der Angeklagten war, und die Schwester der toten Frau. Die Schwester, die als einzige Nebenklägerin am ersten Prozesstag erschien, erhofft sich nach eigenen Angaben "Genugtuung" von dem Verfahren.

Schüler haben die Tat in Befragungen gestanden

Am ersten Verhandlungstag werden die beiden Schüler nach dem Verlesen der Anklage zu dem Geschehen am 13. Januar gehört. In den Befragungen durch die Ermittler hatten sie den Tatablauf gestanden. Sie sollen den 46-jährigen Mann mit mindestens 17 und dessen 41-jährige Frau mit 62 Messerstichen niedergestochen haben. Der 16-jährige Sohn der beiden Opfer hatte sich im Haus verbarrikadiert und die Polizei alarmiert. (mit dpa)

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