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Kalifornien: Feuersturm: 50.000 auf der Flucht

Die schweren Buschbrände in Kalifornien haben bislang 30.000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben; weitere 20.000 Einwohner wurden am Samstag aufgerufen, sich für eine mögliche Flucht zu rüsten. Jetzt bedroht der Feuersturm Tausende von Villen.

San Francisco - Die schweren Buschbrände in Kalifornien haben bislang 30 000 Menschen aus ihren Häusern vertrieben; weitere 20 000 Einwohner wurden am Samstag aufgerufen, sich für eine mögliche Flucht zu rüsten. Tausende Häuser sind nach Behördenangaben bedroht: Sie liegen auf dem Weg der etwa acht Kilometer breiten Flammenfront, die sich seit Mittwoch beharrlich durch das trockene Unterholz in den Hügeln über Santa Barbara vorwärtsgefressen hat. Bislang wurden 80 Häuser ein Raub der Flammen.

Wie der Nachrichtensender CNN berichtete, erging der Aufruf an die 20 000 Menschen, vorsichtshalber ihre wichtigsten Habseligkeiten zusammenzupacken, um sich notfalls rasch in Sicherheit bringen zu können. Das Model Kathy Ireland wurde bereits in die Flucht getrieben. Sie teilte über den Internet-Kurznachrichtendienst Twitter mit, dass sie ihr Haus verlassen musste und nun eine Unterkunft suche. Stars wie Michael Douglas, Oprah Winfrey und Rob Lowe besitzen Villen in der Region um den malerischen Pazifik-Küstenort.

Es gab allerdings einen Lichtblick: Kühlere, feuchte Luft vom Meer kam den mittlerweile mehr als 3000 Feuerwehrleuten zu Hilfe. Feuerwehrchef Tom Franklin warnte aber vor einem „Achterbahneffekt“ je nach Heftigkeit der Winde. „So unvorhersehbar das Wetter ist, so unvorhersehbar ist auch das Feuer.“ Zunächst hatten die Einsatzteams am Donnerstag bei abflauenden Winden erste Erfolge gemeldet. Ein Übergreifen der Feuersbrunst aus dem hügeligen Hinterland auf den Ort Santa Barbara konnte verhindert werden. In der Nacht zum Freitag fachten die gefürchteten „Sundowner“-Winde, die erst nach Sonnenuntergang aufleben, die Flammen aber erneut an. Sie legten weitere Häuser, darunter auch teure Villen, in Schutt und Asche.

Tausende Menschen suchten Notunterkünfte auf. Robert und Zoila Peters, die schon 1990 ein Haus durch ein Buschfeuer verloren hatten, mussten auch diesmal vor den Flammen flüchten. „Letzte Nacht mussten wir erneut um unser Leben laufen“, sagte Zoila Peters der Zeitung „Santa Barbara Independent“. „Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet. Wir warteten, so lange es ging, doch dann ging plötzlich der ganze Berg hinter uns in Flammen auf.“ dpa

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