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Kambodscha: Autos dürfen nicht mehr wiehern

Skurriler Polizeierlass in Kambodscha: Fahrzeuge dürfen künftig nicht mehr wiehern, bellen oder muhen, sondern müssen hupen. Die beliebten tierischen Signaltöne erschrecken offenbar viele Verkehrsteilnehmer.

Wer sein Fahrzeug im Straßenverkehr tierische Geräusche machen lässt statt zu hupen, muss künftig mit einer Verwarnung und "Umerziehung" rechnen. Diesen Polizeierlass veröffentlichte die Zeitung "Kampuchea Times". Sie macht die unerwarteten Geräusche auf den Straßen für zahlreiche Unfälle verantwortlich.

Die kreativen Hupen sind ein Hit, um sich in dem wachsenden Verkehrschaos des Landes Gehör zu verschaffen. Der letzte Schrei sind krähende Hähne, bellende Hunde oder wiehernde Pferde. So manchen Verkehrsteilnehmer erschreckt das aber, wie die Autofahrerin Si Nuon (28). Sie habe vor kurzem erschrocken einen galoppierenden Hengst in Panik hinter sich gewähnt und fast einen Unfall gebaut, erzählte sie in Phnom Penh. In Wirklichkeit hatte nur ein Mopedfahrer seine neue Hupe betätigt. Sie begrüßte den Erlass.

Die Hupen mit Tiersound kommen aus China und sind für ein paar Euro überall in Kambodscha zu haben. Der Polizeierlass hatte sich bis in die Reihe der Motorradläden am O'Russei-Markt in Phnom Penh noch nicht herumgesprochen. Überall auf dem Bürgersteig wurden neue Töne ausprobiert. Das Treiben dort hörte sich an wie auf einem lebhaften Bauernhof. Die Wieher-Hupe sei äußerst populär, meinte Verkäufer Vann, aber auch brüllende Bullen seien "in". Er habe noch keine Order bekommen, die Hupen nicht mehr zu verkaufen. "Wir haben noch keine brüllenden Tiger, aber das wäre klasse. Da würden die Leute richtig drauf abfahren", meinte er. (mit dpa)

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