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Kampf gegen Armut: Gates fördert Getreide-Arche

Die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung will bedrohte Getreidearten retten. Dabei sollen Proben von mehr als 2000 Sorten in arktischer Kälte konserviert werden.

Rom - Die Stiftung von Microsoft-Gründer Bill Gates unterstützt ein groß angelegtes Projekt zur Erhaltung der Artenvielfalt in der Landwirtschaft. "Der Kampf gegen den Hunger kann nicht gewonnen werden, ohne die sich schnell verringernde Getreidevielfalt zu sichern", erklärte der Global Crop Diversity Trust. Die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung finanziert die Aktion mit 37,5 Millionen Dollar (27,5 Millionen Euro), Norwegen steuert 7,5 Millionen Dollar bei. Mit dem Geld sollen Getreideproben aus Entwicklungsländern nahe des Nordpols in arktischer Kälte konserviert werden. Neben diesem "Arche Noah der Nahrung" genannten Speicher ist eine Gen-Datenbank in Planung.

Entwicklungsländer und internationale landwirtschaftliche Forschungszentren sollen im Rahmen der Initiative mindestens 450.000 verschiedene Samenproben an das Svalbard Global Sees Vault in der Nähe des Nordpols schicken können. Das Lager soll im März 2008 eröffnet werden. Außerdem will die Initiative ein Informationssystem finanzieren, dass vier Millionen Proben von mehr als 2000 Sorten von mehr als 150 Nutzpflanzen enthält - das sind insgesamt 85 Prozent der Vielfalt aller in der Landwirtschaft genutzten Pflanzen.

"Wir helfen bei der Überwindung der Armut"

Mit der Aktion sollen insbesondere so genannte "orphan crops" ("Waisen-Früchte") geschützt werden. Der Begriff bezeichnet Getreidesorten, die für die Ernährung der armen Bevölkerung in Entwicklungsländern besonders wichtig ist. Die genetische Vielfalt sei der Rohstoff, "der Pflanzenzüchtern und Landwirten ermöglicht, ertragreichere, nahrhaftere und stressunanfälligere Arten zu entwickeln", erklärten die Organisatoren der Initiative.

"Unsere Anstrengungen, hundert Millionen Kleinbauern und ihren Familien bei der Überwindung der Armut zu helfen, beruhen zum Teil auf der Sicherstellung der Ernährung", sagte Sylvia Mathews Burwell von der Gates-Stiftung. Dies sei aber nur möglich, wenn die genetische Vielfalt der Nutzpflanzen sichergestellt werde. (tso/AFP)

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