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Panorama: Kampf gegen Spanner

Die Türkei will Urlauberinnen am Strand schützen

Einige leicht bekleidete Urlauberinnen aus Europa wurden in den vergangenen Tagen an türkischen Stränden von unverhohlen starrenden Männern so aufdringlich belagert, dass sie ihre Sachen packten und ins Hotel zurückkehrten, berichten türkische Zeitungen. Nun soll den Voyeuren mit der Hilfe von Zivilpolizisten und Überwachungskameras das Handwerk gelegt werden. „Maganda“ – Rüpel – nennen die Türken die Strandspanner. Wie zufällig lassen sie sich neben jungen Urlauberinnen im Sand nieder, auch an leeren Stränden häufig im Abstand von nur wenigen Metern. Sie zücken ihre Handys, um Fotos zu schießen. Besonders blonde Touristinnen haben unter der Belästigung zu leiden.

Viele „Maganda“ seien Dörfler aus armen und konservativen Gegenden in Zentral- oder Ostanatolien, die in den Urlaubsgebieten als Handlanger arbeiten und die nicht an den Anblick leicht bekleideter Frauen gewohnt sind, schrieb die Zeitung „Mugla Yenigün“, ein Lokalblatt im Südwesten der Türkei. Tatsächlich ist das Leben in den weltoffenen Touristengebieten der Türkei für viele Saisonarbeiter aus anatolischen Provinzen ein Kulturschock. Aber diese Erkenntnis hilft den Urlauberinnen am Strand nicht weiter. Die Lösung liegt in mehr behördlicher Überwachung der Strände.

In den vergangenen Tagen wurden einige Spanner von Polizisten von den Stränden verjagt. Patrouillengänge und Überwachungskameras am Strand sollen helfen, das Problem einzudämmen. Den Voyeuren drohen bis zu zwei Jahre Haft wegen sexueller Belästigung. In den kommenden Tagen treffen sich die Vertreter staatlicher und lokaler Behörden sowie von Wirtschaftsverbänden in der Touristenstadt Marmaris, um über Wege zur Bekämpfung des „Maganda“-Unwesens zu beraten.

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