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Panorama: Kampfplatz Kiew

Eine Revolte in Bildern.

Es sind Bilder eines Aufstands, Bilder aus der Kälte, Bilder aus einer anderen Welt. Was sich in den vergangenen zwei Wochen in der ukrainischen Hauptstadt ereignete, mutet an wie aus einer Szenerie auf der dunklen Seite des Mondes, auf jeden Fall auf der dunklen Seite der Macht. Gespenstisch schieben sich schwarze Regierungskräfte nach vorne, geschlossen in Reih und Glied, in eine für sie düstere Zukunft. Jeder Aufstand produziert seine eigenen Bilder. Keiner sieht aus wie der andere. Hier ist es der schmutzige Schnee, der Frost, der kondensierte Atem anrückender Menschenmassen, vermischt mit Feuerrauch und Tränengasschwaden, die das Bild prägen. Wie ein mittelalterliches Schlachtfeld sieht es aus, wenn Regierungsgegner ihre Barrikaden bauen, sie verteidigen, wenn sie sich einnisten und einrichten in den Trümmern, im Dreck der Straße. Wenn sie Feuer entfachen, ist nicht immer klar, ob sie Regierungskräfte einschüchtern oder nur sich selber wärmen wollen – bei Temperaturen um minus 28 Grad. Sie haben sich selber Schilder gebaut, sich mit alten Säbeln bewaffnet und rücken nach vorne, wie die Hilfstruppen Roms in der Antike. Es ist ein archaisch anmutender Kampf, inmitten einer Trümmerlandschaft, die aussieht, als inszenierte Hollywood einen Endzeitfilm, den letzten Krieg der Welten. Derzeit sind alle erschöpft, es herrscht Ruhe inmitten des Sturms. os

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