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Kanada: Die ersten Schweine haben Schweinegrippe

Bis zum Wochenende war noch kein Schwein mit dem Schweinegrippe-Erreger gefunden worden. Der Name Schweinegrippe rührte von einem reinen Verdacht zu Beginn der Epidemie in Mexiko her. Jetzt wurden die ersten infizierten Schweine entdeckt, in Kanada.

Montreal -  Die Schweine haben sich von ihrem Bauern angesteckt, der die Krankheit aus Mexiko eingeschleppt hatte. Der Mann sei inzwischen genesen und die Schweine unter Quarantäne gestellt worden, hieß es. Es bestehe keine Gefahr für die Lebensmittelsicherheit. Schweinefleisch sei nicht infektiös, wenn die Regeln der Hygiene beachtet würden, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit. Dennoch wird die Lage beobachtet. Da sich Schweine auch mit menschlichen Influenza-Viren oder der Vogelgrippe infizieren können, könnten sich in den Tieren neue Viren mischen. Dies könnte nach Ansicht von Experten auch für den Menschen gefährliche neue Influenza-Viren hervorbringen. Unter anderem die bedeutenden Abnehmer China und Russland haben wegen der Schweinegrippe Handelsbeschränkungen für Schweinefleisch und Schweineprodukte aus Mexiko, den USA und Kanada beschlossen.

Die Gefahr durch ein mutiertes Schweinegrippevirus, das zu einer zweiten oder gar dritten Grippewelle führen könnte, wird von Experten immer wieder hervorgehoben. Eine solche Mutation könnte sehr viel gefährlicher werden als das bislang bekannte Virus, bei dem der Krankheitsverlauf außerhalb von Mexiko überwiegend milde ist.

In Ägypten hat am Wochenende die umstrittene Massenschlachtung von Schweinen begonnen. In Kairo wurden 28 000 Schweine zu Schlachthöfen gefahren. Am Sonntag kam es in mehreren Orten zu Ausschreitungen wütender Schweinezüchter, die Sicherheitskräfte mit Flaschen und Steinen bewarfen. Die Polizisten wehrten sich mit Tränengas und Gummigeschossen. Die Massenschlachtungen sollen drei bis vier Wochen dauern. Die Behörden hatten die Aktion zunächst als Vorsichtsmaßnahme gegen eine Ausbreitung der Schweinegrippe dargestellt, dann aber erklärt, die Massenschlachtung habe nichts mit der Schweinegrippe zu tun. Es handle sich um eine „allgemeine Gesundheitsmaßnahme“. Die Schweine werden vor allem von koptischen Christen gezüchtet. AFP

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