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Fournier-Ballon

© AFP

Kanada: Rekord-Fallschirmsprung noch vor dem Start gescheitert

Vier Weltrekorde wollte der Franzose mit seinem Fallschirmsprung aus 40 Kilometern Höhe brechen. Bereits zwei Mal scheiterte er beim Versuch - und auch dieses Mal war ihm der Rekord nicht vergönnt.

Die Hoffnungen eines französischen Abenteurers auf einen Fallschirm-Rekordsprung sind buchstäblich wie eine Luftblase geplatzt. Der riesige Heliumballon, der den früheren Armeeoffizier Michel Fournier (64) am Dienstag von Kanada aus Richtung Weltraum transportieren sollte, machte sich unmittelbar vor dem Start selbstständig und entschwand in den Himmel. Nach wenigen Minuten hing er erschlafft, aber unerreichbar wie ein silberschimmernden Drachen in der Luft. Das Team blieb erstaunt auf dem Flughafen von North Battleford in der kanadischen Provinz Saskatchewan zurück.

Der Grund für die Panne sei bisher nicht geklärt, berichtete die Zeitung "Globe and Mail" auf ihrer Internetseite. Offen blieb zunächst auch, ob Fournier sein waghalsiges Experiment mit einem Sprung aus 40 Kilometern Höhe noch einmal starten will. Allein der aus einer Spezialfolie gefertigte Ballon kostete 200.000 Dollar (rund 127.000 Euro). Insgesamt dürfte das Unternehmen bisher etwa 12 Millionen Dollar verschlungen haben. Seine Sprecherin Francine Gittins schloss einen weiteren Anlauf nicht aus. "Er ist ein unglaublich entschiedener Mann. Er wird nicht aufgeben wollen", sagte sie.

Mit 1150 Stundenkilometern durch die Schallmauer

Der Franzose hatte schon 2002 und 2003 ohne Erfolg zu der Aktion angesetzt - einmal platzte der Ballon noch am Boden. Mit dem Unternehmen wollte Fournier vier Weltrekorde brechen: Es sollte der bisher höchste Ballonflug und der längste, schnellste und höchste Sprung werden. Nachdem der Start in den Vortagen wegen des Wetters schon mehrfach verschoben werden musste, waren die Vorarbeiten am Dienstag bereits weit gediehen. Fournier hatte schon damit begonnen, reinen Sauerstoff zu inhalieren - eine Voraussetzung für den Aufstieg in die Stratosphäre.

Die französischen Behörden hatten die Aktion wegen des hohen Risikos verboten, deshalb war das Team auf Kanada ausgewichen. Fournier sollte sich in 40.000 Metern ausklinken und in die Tiefe stürzen. Im freien Fall sollte er mit 1150 Stundenkilometern die Schallmauer durchbrechen und erst 6000 Meter über der Erde die Reißleine seines Fallschirms ziehen. (nim/dpa)

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