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In British Columb sind die Schäden durch die Brände am schlimmsten.

© REUTERS

Kanada: Waldbrände zerstören immer mehr Regionen

In Kanada zerstören Waldbrände immer größere Flächen des Landes. Zehntausende Menschen mussten ihr Zuhause schon verlassen. Und auch Nationalparks sind betroffen.

Das Woodland Cariboo Resort war ein Traum für Erholung suchende Menschen und ein Paradies für Angler. Der Puntzi Lake im Inneren der kanadischen Provinz British Columbia bot Ruhe und Entspannung Aber von dem Haupthaus des Resorts und den umliegenden Holzhäuschen sind nur noch Aschehaufen und Trümmer geblieben. Der Waldbrand hat das schmucke Feriendomizil am Wochenende zerstört. Die Cariboo-Region in British Columbia wurde von den Waldbränden in Kanada am stärksten geschädigt. Am Wochenende gaben die Behörden eine Evakuierungswarnung an die Eigentümer von 200 Häusern heraus, nachdem bereits die Räumung von 90 Häusern angeordnet worden war.

Betroffen davon ist auch die 300 Einwohner zählende indianische Reservation der Red Stone First Nation. „Wir sind schon von Tür zu Tür gegangen und haben die Namen der Leute registriert. Wir sind vorbereitet“, sagt Agnes Case, die in der Reservation lebt. An zahlreichen Stellen brennen im Westen des Landes Wälder, Busch- und Grasland. Zwar hat es zuletzt zwischendurch ab und zu geregnet, aber die Gefahr ist noch nicht gebannt, weil mit dem etwas kühleren Wetter auch stärkerer Wind erwartet wird. Immer wieder führen Blitzschläge zu neuen Brandherden. Allein am Freitag brachen 67 neue Feuer aus.

Rund 1700 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Sie sollen nun auch Verstärkung durch 52 Kollegen aus Australien erhalten. Nach letzten Bilanzen des Forstministeriums von British Columbia brennt es in der Provinz derzeit an 231 Orten. Insgesamt wurden in diesem Jahr bereits 1000 Feuer registriert, die fast 280000 Hektar oder 2800 Quadratkilometer Wald zerstört haben. Ein extrem trockenes Frühjahr hat zu einem frühzeitigen Beginn der Waldbrandsaison in British Columbia und den drei Prärieprovinzen Alberta, Saskatchewan und Manitoba geführt.

In Alberta musste ein besonders spektakulärer Teil des berühmten Jasper Nationalparks gesperrt werden. 13000 Menschen mussten ihre Häuser räumen. In Saskatchewan sind bereits 4750 Quadratkilometer Wald- und Buschland verbrannt. Waldbrände sind in dem stark bewaldeten Land Kanada eine regelmäßige Naturerscheinung. Meist brennen die Wälder aber abseits von Siedlungen und stellen keine Bedrohung für Menschen dar. In abgelegenen Regionen lassen die Behörden Feuer brennen ohne einzugreifen. 45 Prozent der Feuer werden durch Blitzschlag ausgelöst, 55 Prozent werden von Menschen verursacht – durch weggeworfene Zigaretten, Funkenflug von Autos, Lagerfeuer oder Brandstiftung.

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