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Mordopfer Josef S.

© dpa

Kannibalismusverdacht: Verdächtiger Obdachlosenmörder soll in Psychiatrie

Der des bestialischen Mordes an einem Wiener Obdachlosen verdächtigte Robert A. könnte in den nächsten Tagen in die Psychiatrie überwiesen werden. Er soll seinen 50-jährigen Mitbewohner in einem Obdachlosenprojekt mit einer Hantel erschlagen, aufgeschnitten und womöglich Teile gegessen haben.

Ein Untersuchungsrichter wolle spätestens am Donnerstag über die Verlegung des 19-jährigen Robert A. von der Untersuchungshaft in eine geschlossene Psychiatrie entscheiden, teilte die Staatsanwaltschaft in Wien mit.

Robert A. soll seinen 50-jährigen Mitbewohner in einem Wiener Obdachlosenprojekt mit einer Hantel erschlagen, aufgeschnitten und womöglich Teile gegessen haben. Am Dienstag hatte eine Putzfrau die nackte und blutige Leiche in der gemeinsamen Wohnung von Opfer und Täter im 15. Wiener Bezirk entdeckt. Robert A. war am Tatort mit Blut am Mund festgenommen worden. Im Nebenzimmer fanden die Beamten einen Teller mit Innereien des Opfers. Laut Staatsanwaltschaft gibt es bisher keine Beweise für Kannibalismus, es werde aber auch nicht ausgeschlossen. Von Opfer und Täter werden DNA-Proben untersucht.

Behörden fahnden nach Angehörigen des Täters

Unterdessen fahnden die Behörden nach Angehörigen des Täters im Raum Köln. Die Deutsche Botschaft in Wien hat nach eigenen Angaben den Fall an das Auswärtige Amt in Berlin weiter gegeben. Robert A. ist in Österreich geboren und aufgewachsen, hatte aber bei seiner Festnahme von Verwandten im Raum Köln berichtet. Seit seiner Festnahme schweigt der Verdächtige nach Angaben der Polizei zu der Tat. "Er ist vollkommen unkooperativ", sagte Höbarth. In den nächsten zwei Tagen soll er erneut vernommen werden.

Die Obduktion der Leiche hat nach Angaben von Höbarth keine Erkenntnisse zum Todeszeitpunkt gebracht. Die Ermittler hatten zuvor vermutet, dass der Mann bereits längere Zeit tot in der Wohnung lag. Als Todesursache hatten die Mediziner ein offenes Schädel-Hirn-Trauma und ein offenes Brust-Trauma ausgemacht. Die Leiche soll weiter untersucht werden.

Täter und Opfer hatten seit einigen Wochen in der Wohnung unter Betreuung eines Sozialarbeiters zusammengelebt. Nach Aussage des Betreuers habe es keinerlei Anzeichen für die Tat gegeben. Nachbarn hatten jedoch am Dienstag von ständigem Streit zwischen den Männern berichtet. Robert A. sei oft sehr aggressiv und verwirrt gewesen. (mit dpa)

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