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Hurrikan "Dean"

© AFP

Karibik: Hurrikan "Dean" wütet auf Martinique

Der Wirbelsturm hat schwere Zerstörungen auf der französischen Karibikinsel Martinique angerichtet. Mit einer Geschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde wird "Dean" als Hurrikan der Stufe drei eingeschätzt.

Das Nationale Hurrikanzentrum der USA (NGC) warnte am Abend vor einer weiteren Verstärkung des Sturms. Am Sonntag wird "Dean" auf Jamaika erwartet; auch die mexikanische Halbinsel Yucatan und Kuba bereiten sich auf den Sturm vor. Im US-Bundesstaat Texas starben durch den Tropensturm "Erin" sieben Menschen.

"Dean" war mit Windgeschwindigkeiten von über 170 Stundenkilometern auf Martinique getroffen. Am stärksten war der Wirbelsturm an der südöstlichen Küste, wie das französische Wetterinstitut Météo France mitteilte. Die Wellen im Meer waren teilweise mehr als zehn Meter hoch. Die Behörden des französischen Überseegebietes hatten in der Nacht eine Sturmwarnung ausgegeben und die Bevölkerung aufgefordert, nicht mehr aus dem Haus zu gehen. Auch die Rettungskräfte, Polizei und Feuerwehr konnten erst ausrücken, als diese Warnung zurückgestuft wurde.

Eine 90-jährige Frau auf Martinique starb während des Sturms an einem Herzinfarkt, sechs Menschen wurden verletzt. Der Wind deckte zudem zahlreiche Dächer ab, umgestürzte Bäume blockierten viele Straßen. Zwei Flughäfen mussten geschlossen werden, etwa zwei Drittel der Bevölkerung waren zeitweise ohne Strom. Martinique hat knapp 400.000 Einwohner und liegt südöstlich der Dominikanischen Republik. Auch die französische Insel Guadeloupe und die Inselrepublik Dominica waren betroffen, wenn auch weniger stark.

Krisensitzung in Jamaica

In Jamaica berief der Ministerpräsident eine Krisensitzung der Katastrophenschutzbehörde ein. Sollte "Dean" zu Zerstörungen auf der Insel führen, könnte das auch die für den 27. August geplanten Parlamentswahlen beeinträchtigen. Auf der bei Touristen beliebten mexikanischen Halbinsel Yucatan mit dem Badeort Cancún könnte der Sturm am Montagabend oder am Dienstag eintreffen, warnte der mexikanische Wetterdienst. Zur Zeit halten sich nach Behördenangaben etwa 60.000 Touristen auf der Halbinsel auf. 500 Notunterkünfte wurden eingerichtet und 2000 Klassenzimmer für die Aufnahme eventueller Hurrikanopfer vorbereitet.

Der Tropensturm "Erin" hatte sich nach dem Erreichen des Festlandes am Donnerstag zwar abgeschwächt. Er brachte jedoch schwere Regenfälle mit sich, die in Texas zu massiven Überflutungen führten und einige Straßen unpassierbar machten. Drei der sieben Todesopfer starben durch die Unwetter bei Verkehrsunfällen mit ihren Autos, ein Lastwagenfahrer ertrank, nachdem sein Fahrzeug umgestürzt war. (mit AFP)

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