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Nicaragua

© AFP

Karibik: Mindestens 38 Tote durch Hurrikan "Felix" in Nicaragua

Die vorläufige Bilanz nach der Hurrikan-Katastrophe in Nicaragua: 38 Tote und Zehntausende Geschädigte. Der Sturm hat sich mittlerweile abgeschwächt, doch Mexiko und Honduras fürchten jetzt schwere Überschwemmungen.

Der Hurrikan "Felix" hat in Nicaragua dutzende Menschen in den Tod gerissen. Nach Behördenangaben kamen im Nordosten des mittelamerikanischen Landes mindestens 38 Menschen ums Leben, weitere 120 Menschen wurden noch vermisst. Nicaraguas Staatschef Daniel Ortega sagte, "Felix" habe ganze Dörfer vernichtet. Unterdessen wuchs in der Region die Sorge vor einer weiteren Katastrophe: Weil "Felix" schwere Regenfälle brachte, wurden in Honduras und Mexiko tausende Menschen evakuiert. Der Wirbelsturm "Henriette" an Mexikos Pazifikküste tötete zwei Menschen.

Hurrikan brachte "totale Zerstörung"

"Es gibt 38 Tote", sagte der Leiter der nicaraguanischen Katastrophenschutzbehörde, Ramon Arnesto Soza. Zudem würden 120 Menschen vermisst, die sich geweigert hätten, ihre Häuser zu verlassen. Der Gouverneur der Region Atlantico Norte, Reynaldo Francis, forderte im Fernsehen an der Seite von Präsident Ortega, die Suche nach den Opfern schnell voranzubringen. Er verlangte die Entsendung weiterer Flugzeuge und Schiffe, um der betroffenen Bevölkerung Hilfe zukommen zu lassen. Ortega, der die Katastrophenregion besucht hat, sagte, "Felix" habe eine "totale Zerstörung" verursacht. "Man sieht sehr genau, dass da, wo der Hurrikan hereinbrach, Dörfer wegrasiert und Wälder zerstört wurden."

"Felix" hatte den Nordosten Nicaraguas am Dienstag mit voller Wucht getroffen. Rund 5000 Häuser wurden zerstört, etwa 50.000 Menschen waren von der Katastrophe betroffen. "Die Menschen halten sich im Freien auf, sie haben alles verloren, Kinder sind dem Regen ausgesetzt", sagte die Bürgermeisterin des Küstenortes Bilwi, Nancy Enriquez. Am schlimmsten betroffen war Puerto Cabezas, eine ärmliche Stadt mit 40.000 Einwohnern: Hier war fast die gesamte Infrastruktur zerstört. Das Welternährungsprogramm (WFP) begann in der zerstörten Region mit der Verteilung von Nahrungsmitteln an die Betroffenen. Auch das Nachbarland Honduras, wo die Sturmschäden weit geringer waren als befürchtet, stellte Hilfe bereit.

Als Nachlass von Felix drohen Überschwemmungen

"Felix" war nach seinem Zerstörungszug in Nicaragua stark abgeschwächt als Tropensturm über Honduras gezogen. Dort wurden nach Behördenangaben 123 Häuser beschädigt, außerdem kam es zu Erdrutschen. Aus Angst vor schweren Überschwemmungen wurden in Honduras tausende Anwohner der Flüsse Ulua und Chamelecon in Sicherheit gebracht. "Die Pegel der Flüsse steigen, und es ist so gut wie sicher, dass sie über die Ufer treten werden, wir können kein Risiko eingehen", sagte der Bürgermeister von El Progreso, José Martinez. Soldaten und Mitarbeiter des Roten Kreuzes versuchten die Einwohner davon zu überzeugen, ihre Häuser zu verlassen. Honduras und Nicaragua waren 1998 nach dem Durchzug des Hurrikans "Mitch" von schweren Überschwemmungen betroffen gewesen.

Auch im Südosten Mexikos begannen die Behörden wegen der Gefahr von Überschwemmungen mit der Evakuierung von Einwohnern gefährdeter Gebiete. Es werde starker Regen erwartet, sagte ein Vertreter des Zivilschutzes des Bundesstaates Chiapas.

Im Westen Mexikos wütete unterdessen der Hurrikan "Henriette". Mit Windgeschwindigkeiten von 60 bis 120 Stundenkilometern traf er am Mittwochabend von der Halbinsel Baja California kommend die Bundesstaaten Sonora und Sinoloa. Zwei Männer kamen in der Stadt Guaymas ums Leben. Es ist äußerst selten, dass sich in einer Region zwei Hurrikane gleichzeitig bilden. (mit AFP)

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