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Narren und Närrinen feiern am 04.02.2016 in Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) vor dem Rathaus. Mit Weiberfastnacht beginnt in den Karnevalshochburgen der Straßenkarneval, der unter hohen Sicherheitsvorkehrungen begonnen hat.

© Roland Weihrauch/dpa

Update

Karneval: Sturmwarnung: Rosenmontagsumzüge könnten gestoppt werden

Die Meteorologen sagen Böen der Stärke 9 bis 10 voraus. Düsseldorf hat eine Regel, dass ab Stärke 8 der Rosenmontagsumzug abgesagt wird. Sonntag soll die Entscheidung fallen.

Beim Karneval am Rhein geht das Bangen um den Start der Rosenmontagszüge weiter: Der Deutsche Wetterdienst hat seine Prognose für den Tag der großen Umzüge im Rheinland zwar präzisiert - doch eindeutige Informationen, ob Sturmtief „Ruzica“ alles zunichte machen könnte, wird es erst am Sonntag geben.

Ein Hoffnungsschimmer könnte sein, dass der Sturm nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Essen schneller unterwegs ist als bislang erwartet. „Das Maximum mit den höchsten Windstärken hat sich laut den Modellen zeitlich etwas nach vorne verlagert“, sagte die diensthabende Meteorologin am Samstag. Sie erwartet die stärksten Windböen mit Stärke 9 bis 10 nun schon am Montagvormittag. Am Nachmittag könnte es dann mit Böen zwischen Windstärke 8 und 9 zumindest etwas ruhiger werden.

Zwar werde die Wetterfront am Montagmittag damit voraussichtlich schon über die Karnevalshochburgen hinweggezogen sein, teilte Meteorologin Magdalena Bertelmann am Samstag mit. Allerdings könne es dahinter kräftige Regengüsse mit Blitz, Donner und tückischen Böen geben. Diese werden nicht überall auftreten, was die Windvorhersage für Rosenmontag erschwere. Die Temperaturen werden der Vorhersage zufolge Werte zwischen 8 und 14 Grad erreichen.

Das Sicherheitskonzept des Düsseldorfer Karnevals sieht allerdings vor, dass der Zug schon ab Windstärke 8 abgesagt wird. Eine Entscheidung wollen die Verantwortlichen frühestens Sonntagmittag fällen. Die Organisatoren des größten deutschen Karnevalsumzugs in Köln zieht nach eigenen Angaben bislang keine Absage des Rosenmontagszugs in Betracht.

Dagegen hat ein kleiner Verein im Sauerland sich schon entschieden - und seinen Umzug abgesagt. Normalerweise säumen 5000 bis 7000 Menschen die Strecke in Wenden. „Aber wir könnten es nicht verantworten, wenn durch den Sturm irgendwas passiert. Deshalb haben wir schweren Herzens die Reißleine gezogen“, sagte der Vorsitzende des Karnevalsvereins Schönau-Altenwenden, Thomas Dröscher, am Samstag. Gefeiert werde aber trotzdem - dann eben in den Kneipen. Ganz ausfallen lassen wollen die Jecken ihren Zug nicht. „Wir verlängern einfach die Session.“ Voraussichtlich werde der Rosenmontagszug im Mai nachgeholt.

Warnung vor K.o.-Tropfen

Die Opferschutzorganisation „Weißer Ring“ warnt vor K.o.-Tropfen in den Karnevalstagen. Während Partys gebe es eine erhöhte Gefahr, dass solche Tropfen Opfern ins Glas geschüttet würden, um sie außer Gefecht zu setzen, sagte die Juristin Gaby Lübben vom „Weißen Ring“ der Oldenburger „Nordwest-Zeitung“ (Samstagsausgabe). „Die lockere Partyatmosphäre und die damit verbundene Enthemmung machen es einfacher, den ausgemachten Opfern K.o.-Tropfen ins Getränk zu mischen.“

Danach könne deren Machtlosigkeit gezielt ausgenutzt werden, sagte Lübben. Das Opfer habe häufig keine Erinnerung an das Geschehen. „Gefährdet sind eher jüngere Menschen, die Situationen noch nicht so gut einschätzen können. Und es betrifft nicht nur Frauen.“

Lübben riet, das Glas bei Unsicherheit lieber stehen zu lassen und von Fremden keine offenen Getränke anzunehmen. Wer sich plötzlich nicht mehr wohlfühle, wer Schwindel oder Übelkeit empfinde, solle sich an Freunde oder an das Personal des jeweiligen Veranstaltungsortes wenden. „Bei einem konkreten Verdacht auf K.o.-Tropfen empfiehlt es sich, einen Arzt oder ein Krankenhauses aufzusuchen.“ Bei den Tropfen handelt es sich um farb- und geruchlose Drogen. Die Substanzen gibt es auch als Tabletten und Pulver. (dpa/epd)

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