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Keiminfektionen in Krankenhäusern: Private Krankenhauskette will künftig Daten veröffentlichen

Der Klinikkonzern plant, seine Daten über festgestellte Keiminfektionen möglichst mit Vergleichszahlen im Internet zu veröffentlichen.

Als erste der großen Krankenhausketten plant Helios noch in diesem Jahr die Infektionsraten in seinen Kliniken zu veröffentlichen. Damit wolle man einen Beitrag zu Transparenz und Patientensicherheit leisten, erklärten Konzernvertreter. In allen Krankenhäusern gibt es Keime, vielerorts auch die gefährlichen multiresistenten Arten. Diese Keime entstehen vor allem in Krankenhäusern und sind gegen viele der dort vielfach verwendeten Antibiotika resistent. Helios möchte seine Daten über festgestellte Keiminfektionen möglichst mit Vergleichszahlen im Internet veröffentlichen, damit sich Interessierte ein realistisches Bild von der Verbreitung solcher Erreger machen können. Gesetzlich ist nicht vorgeschrieben, dass Kliniken solche Daten offenlegen. Keiminfektionen werden etwa in Berlin zwar den Behörden gemeldet, aber weitgehend anonymisiert registriert. Der Berliner Senat bereitet derzeit eine strengere Hygieneverordnung für die Gesundheitseinrichtungen in der Stadt vor. Der Klinikhygieniker und Medizinprofessor Henning Rüden sagte, er befürchte, die Verordnung reiche in ihrer aktuellen Fassung womöglich nicht aus: Besser wäre es, man schriebe vor, dass alle Kliniken ihre Zahl an Keiminfektionen veröffentlichen müssen. Etwa 600 000 Keiminfektionen insgesamt werden jedes Jahr in den rund 2000 deutschen Kliniken bekannt. Bis zu 200 000 davon ließen sich vermeiden – die meisten, indem sich das Personal nach jedem Kontakt die Hände desinfiziert. Bundesweit gehören 75 Kliniken zu Helios, davon zwei in Berlin.

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