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Panorama: Kein Ende in Sicht

PEKING (Tsp).Nach dem Bruch eines Deichs auf 500 Metern Länge ist in der Nordostprovinz Heilongjiang am Freitag das größte chinesische Ölfeld teilweise überschwemmt worden.

PEKING (Tsp).Nach dem Bruch eines Deichs auf 500 Metern Länge ist in der Nordostprovinz Heilongjiang am Freitag das größte chinesische Ölfeld teilweise überschwemmt worden.Nach einer Meldung der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua mußten 155 der 20 000 Fördertürme geschlossen werden.In der Millionenstadt Daqing kämpften 200 000 Menschen gegen die Fluten.In der ganzen Provinz wurden eine Million Menschen mobilisiert, um das Hochwasser rund um die Uhr eindämmen zu können.Etwa 20 000 Bewohner wurden in Sicherheit gebracht.

Gerettet wurden in dieser Region auch mehr als 20 000 Menschen, die wegen der Unterspülung von Eisenbahngleisen sechs Tage lang in den Fluten festsaßen.Die Bahnlinie wurde wieder repariert.Eine Entspannung der Hochwasserlage ist nicht abzusehen.Nach einem Bericht der Zeitung "China" zieht sich ein breites Regengebiet durch Mittelchina.Überschwemmungen im Nordosten und am Gelben Fluß sind daher in den kommenden Wochen wahrscheinlich.Die Behörden in der Industriestadt Harbin in Heilongjiang erklärten den Alarmzustand.Auf dem Fluß Songhua werden innerhalb von zehn Tagen zwei Flutwellen erwartet.Soldaten und Einwohner bemühten sich auch am Jangtse weiter, die vollgesogenen Deiche zu sichern.

Im Nordwesten kamen nahe der Stadt Aksu vier Menschen ums Leben.Der Wohnraum von 100 000 Menschen wurde unter Wasser gesetzt.In der inneren Mongolei wurden mehr als 400 000 Menschen obdachlos.Bei Erdrutschen in der Provinz Liaoning und der südwestlichen Provinz Sichuan kamen mindestens 15 Menschen ums Leben, wie Xinhua meldete.Bislang sind bei dem schwersten Hochwasser in China seit 1954 mehr als 2 000 Menschen ums Leben gekommen und Millionen weitere obdachlos geworden.

Die chinesische Regierung bemüht sich jedoch, die Dramatik der Situation zu verschleiern.Das staatliche Fernsehen zeigt romatische Bilder von opferbereiten Zivilisten und verantwortungevollen und selbstlosen Soldaten.Denn die Machthaber wollen die Bilder der Katastrophe nicht als nationales Desaster verstanden wissen.Vielmehr sollen die Berichte die große Solidarität zeigen - besonders zwischen Volk und Armee.Seit dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens 1989 hat die Armee beim Volk einiges gutzumachen.Das wahre Ausmaß des Hochwassers wird heruntergespielt.

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