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Michelito

© AFP

Kinder-Torero: Zehnjähriger tritt bei Stierkampf in Frankreich auf

In Lateinamerika ist der zehnjährige Torero Michelito ein Star. Jetzt zeigt er auch den Franzosen, wie man einen Stier bei den Hörnern packt: Auf einem Festival in Hadetmau kämpft der Mini-Torero gegen einen Jungbullen - trotz zahlreicher Proteste.

Der zehnjährige Torero Michelito ist am Mittwochabend doch noch zu einem Stierkampf in Südfrankreich angetreten. Mehr als tausend Zuschauer versammelten sich in der Arena in Hagetmau, wo Michelito mit sechs weiteren Nachwuchs-Kämpfern auftrat, darunter sein neunjähriger Bruder. Bürgermeister Serge Lansaman sagte, er habe gegenüber "dem Druck und der Erpressung" der Stierkampfgegner nicht klein beigegeben. Die Mini-Toreros kämpften lediglich gegen Jungbullen bis zu 70 Kilo, ohne diese jedoch zu töten oder zu verletzten. Die Präfektur hatte den Auftritt am Dienstag gestattet. Nichts spreche gegen die Veranstaltung, hieß es.

Michelito, der in Lateinamerika bereits ein Star ist, durfte am Wochenende nicht bei einem Festival im südfranzösischen Fontvieille auftreten. Auf Anweisung der Staatsanwaltschaft, die sich um die Sicherheit des zehnjährigen Kindes sorgte, hatte der Bürgermeister des Ortes sogar den gesamten Stierkampf abgesagt. Stierkampfgegner hatten die Staatsanwaltschaft auf Michelitos geplanten Auftritt aufmerksam gemacht. Es handele sich um Kinderarbeit, argumentierten sie.

Kurz nach der Absage des Stierkampfs in Fontvieille hatten die Veranstalter eine Verlegung ins benachbarte Arles angekündigt. Doch auch dort verboten die Behörden kurz vor dem geplanten Beginn den Stierkampf. "Ich bin enttäuscht", sagte Michelito nach der Absage. Es sei wie wenn man einem Kind, das Fußball spiele, sein Lieblingsspiel verbiete. Auch sein Vater Michel Lagravère, ein früherer Stierkämpfer, zeigte sich überrascht: "Wir hatten dieses Problem nicht in anderen Kommunen Frankreichs." In Lateinamerika nehme Michelito bereits an richtigen Stierkämpfen teil, bei denen die Tiere am Ende auch getötet würden. (sgo/AFP)

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