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Königstein: Polizei überwältigt Geiselnehmer

Im hessischen Königstein hat die Polizei einen Geiselnehmer durch einen "gezielten Schuss" überwältigt. Der Mann hatte seine Nachbarin bedroht.

Frankfurt/Main/Königstein - Beamte einer Spezialeinheit der Polizei (SEK) streckten den Geiselnehmer mit einem Schuss in die Schulter nieder und befreiten so das Opfer. Dabei handelte es sich um eine 69 Jahre alte Nachbarin des Tatverdächtigen. Zuvor hatte sich der 35 Jahre alte und offenbar psychisch kranke Mann nach Angaben der Polizei die ganze Nacht über geweigert, die Wohnung seines Opfers zu verlassen.

Der zum Tatzeitpunkt unter Alkoholeinfluss stehende Mann hatte am Mittwochabend gegen 18.30 Uhr seine Nachbarin in deren Erdgeschoss-Wohnung mit einem Messer bedroht und in seine Gewalt gebracht. Der 35-Jährige rief anschließend selbst die Polizei an.

Verhandlungen mit dem Täter scheiterten

Zunächst forderte er Lösegeld. Die Polizei umstellte das im Ortsteil Schneidhain gelegene Mehrfamilienhaus mit zahlreichen Beamten. Über Handy verhandelte die Polizei mit dem Mann und versuchte, den 35-Jährigen zur Aufgabe zu bewegen. Das misslang jedoch.

Als der Geiselnehmer schließlich Zigaretten forderte und gegen 5 Uhr auch erhielt, nutzte das SEK diese Gelegenheit. Beamte der Spezialeinheit setzten ihn durch den gezielten Schuss außer Gefecht und nahmen ihn fest. Der Mann kam ins Krankenhaus. Lebensgefahr bestand für ihn nicht. Er wurde operiert und war am Donnerstag noch nicht vernehmungsfähig.

Opfer erlitt schweren Schock

Der Mann war in der Vergangenheit bereits mehrfach wegen Drogen-, Eigentums- und Gewaltdelikten aufgefallen. Sein Motiv war zunächst völlig unklar. Von einem möglichen Nachbarschaftskonflikt war nichts bekannt. Das Opfer blieb bei der Geiselnahme zwar körperlich unversehrt, erlitt aber einen schweren Schock und kam in ärztliche Behandlung. (Von Susanne Rochholz, ddp)

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