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Kongo

© dpa

Kongo: 60.000 Flüchtlinge werden in neues Lager verlegt

Die humanitäre Lage im Kongo wird immer schwieriger. Weil die Flüchtlinge in zwei Camps bei Kibati zunehmend den Kämpfen ausgesetzt sind, soll ein Großteil der Hilfesuchenden verlegt werden. Auch die Übergriffe auf Entwicklungshelfer häufen sich.

Wegen der anhaltenden Kämpfe zwischen Rebellen und Regierungstruppen im Osten der Demokratischen Republik Kongo sollen mehr als 60.000 Flüchtlinge umgesiedelt werden. Aus Sicherheitsgründen werde für die Bewohner von zwei Flüchtlingslagern bei Kibati ein neues Lager in Mugunga östlich der umkämpften Stadt Goma eingerichtet, sagte ein Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR. Die Flüchtlinge seien den Kämpfen "extrem ausgesetzt" und sollten "so schnell wie möglich" verlegt werden. Der Großteil der Betroffenen soll zu Fuß umziehen. Kinder, Alte und Kranke werden mit Lastwagen transportiert.

Wie die UN-Mission in Kongo (Monuc) mitteilte, campieren rund um eine Basis der UN-Friedenstruppen in Bambu mittlerweile 25.000 Flüchtlinge im Freien. Die rund 80 Kilometer nördlich von Goma stationierten indischen Soldaten versuchten den Menschen so gut wie möglich zu helfen, die humanitäre Lage sei jedoch "sehr schwierig", sagte Monuc-Sprecher Jean-Paul Dietrich. Nach Einschätzung der Uno sind wegen der jüngsten Konflikte insgesamt 250.000 Menschen auf der Flucht.

Die Europäische Union erwägt die Einrichtung einer Luftbrücke

Die UN-Organisation für humanitäre Angelegenheiten (Ocha) zählte seit Jahresbeginn bereits 82 Angriffe auf Entwicklungshelfer in der umkämpften Provinz Nord-Kivu. Seit Beginn der Kämpfe Ende August nahmen die Vorfälle deutlich zu, sagte Ocha-Sprecherin Elisabeth Byrs. Allein im Oktober seien 21 physische Übergriffe und Diebstähle gemeldet worden. "Es wird immer schwieriger, vor Ort zu arbeiten", sagte Byrs.

Die Europäische Union erwägt mittlerweile die Einrichtung einer Luftbrücke in die umkämpfte Region. Nach Angaben eines Diplomaten diskutierten EU-Vertreter am Freitag in Brüssel über eine Verstärkung der Hilfsmaßnahmen. Die Hilfslieferungen könnten per Flugzeug nach Goma gebracht werden, hieß es. In Kinshasa traf unterdessen der neue UN-Sondergesandte für den Kongo, Olusegun Obasanjo, ein. Nach Angaben eines Monuc-Sprechers sollte er am Abend mit Präsident Joseph Kabila zusammentreffen, für Samstag waren Besuche in Goma und im Nachbarland Ruanda geplant. (ah/AFP)

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