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Aufstand der Mönche. Das berühmte deutsche Benediktinerkloster Maria Laach.

© dpa

Krach in Benediktinerabtei: Aufstand der Mönche von Maria Laach

In der berühmten deutschen Benediktinerabtei Maria Laach haben sich die Mönche gegen ihren reformorientierten Klosteroberen, Abt Benedikt, erhoben und ihn nicht wiedergewählt. Der neue Klosterleiter bemüht sich um Schadensbegrenzung.

Bei der bundesweit bekannten Abtei Maria Laach steht überraschend ein Führungswechsel an. Die Mönche haben ihren Klosteroberen nicht wiedergewählt. Er hatte das Kloster nach außen geöffnet, was den Mönchen offenbar zu weit ging. Der neue Klosterobere, Pater Albert Sieger, bemüht sich um Schadensbegrenzung. Er strebe keinen Kurswechsel in der Abtei an, erklärte er. Zwar wolle er den Schwerpunkt seiner Arbeit darauf legen, das Kloster als geistlichen Ort zu profilieren, „auf keinen Fall darf man das jedoch missverstehen, als ob wir uns von der Welt abkapseln wollten. Maria Laach soll auch weiterhin für viele Menschen ein geistliches Zentrum bleiben. Umgekehrt ist es richtig: Durch unserer religiöses Leben wirken wir nach außen“, sagte der Klosterleiter am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Maria Laach. Vergangene Woche hatten die rund 40 Mönche überraschend Abt Benedikt Müntnich nicht erneut zum Klosterleiter gewählt. Über die Gründe drang wenig nach außen; Lokalmedien spekulierten, die von Abt Benedikt vorangetriebene Öffnung des Klosters, der Ausbau von Gästehaus und bauliche Sanierungen seien einigen Mönchen zu schnell und zu weit gegangen. Die Mönchsgemeinschaft konnte sich nicht auf einen neuen Abt verständigen und wählte daraufhin den 52-jährigen Vertreter von Abt Benedikt zum Klosteradministrator auf drei Jahre. „Ich habe den Eindruck, dass manche die Wahl als Eklat interpretieren wollen. Aber das ist mitnichten der Fall. Ich möchte vehement dem Eindruck einer Spaltung im Kloster entgegentreten, schließlich bin ich mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit gewählt worden“, sagte Pater Albert.

Förderverein bedauert das Verhalten der Mönche

Der Vorsitzende des 1600 Mitglieder starken Vereins „Freunde der Benediktinerabtei Maria Laach“, Gernot Mittler, bedauerte, dass Abt Benedikt nicht erneut gewählt wurde. „Die enorme, positive Entwicklung der vergangenen Jahre ist sein Verdienst. Ich hoffe, dass es jetzt keine Rückwärtsentwicklung geben wird“, sagte Mittler auf Anfrage. Das Kloster habe in der Region ein hohes Ansehen, das nicht gefährdet werden dürfe. Der Freundeskreis wolle nun den neuen Klosterleiter unterstützen. Pater Albert würdigte das Engagement des scheidenden Abtes Benedikt. „Wir sind sehr dankbar für das, was unter Abt Benedikt in den vergangenen Jahren hier geleistet wurde. Wir wissen, es waren gute zwölf Jahre.“ Dieser werde sich nun wie im Benediktinerorden üblich für einige Zeit aus dem Kloster zurückziehen, „um Abstand zu gewinnen“. „Aber dann kehrt er selbstverständlich wieder zurück; denn er bleibt Mitglied unserer Gemeinschaft“, sagte der neue Klosterleiter.

Mönch beim Diebstahl von Pornos ertappt

Das Kloster Maria Laach war bisher selten in den Schlagzeilen. Einmal wurde ein Mönch des Klosters beim Diebstahl von Pornos in einem Sexshop erwischt. (KNA)

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