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Panorama: Kriechende Kälte

Verkehrschaos in weiten Teilen Deutschlands – Autobahnen und Flughäfen blockiert

Hamburg - Unfälle auf glatten Straßen, Staus auf Autobahnen, Verspätungen bei der Bahn und im Flugverkehr: Der Winter hat Deutschland fest im Griff. Tausende kamen zu spät zur Arbeit. Mehrere Autobahnen wurden nach Unfällen gesperrt. Bei Hannover bildete sich auf der A2 ein Stau von mehr als 35 Kilometern Länge. Die A43 bei Münster war stundenlang blockiert, weil sich auf der spiegelglatten Fahrbahn ein Lastwagen quergelegt hatte. Tausende Autofahrer saßen auf den beiden Autobahnen stundenlang fest, weil auch die Nebenstrecken verstopft waren.

In Nordrhein-Westfalen fiel mit 15 Zentimeter Neuschnee innerhalb von 24 Stunden so viel Schnee wie seit fast zehn Jahren nicht. In Chemnitz in Sachsen wurden vom Deutschen Wetterdienst sogar rekordverdächtige 32 Zentimeter Neuschnee gemessen.

Die starken Schneefälle behinderten auch den Flugverkehr. Der Flughafen Düsseldorf wurde drei Stunden lang komplett gesperrt.

Start- und Landebahnen, die Rollwege und das Vorfeld ließen sich nach Angaben von Sprecher Christian Witt nicht mehr vom Eis befreien.

Ankommende Maschinen wurden zu anderen Flughäfen umgeleitet. 39 Flüge fielen aus, andere wurden zwei oder drei Stunden verschoben. Vielen Passagieren konnte dies nur recht sein, weil sie auf dem Weg zum Flugplatz im Verkehr stecken geblieben waren. Auch auf dem Frankfurter Flughafen fielen wegen des Schneefalls zehn Verbindungen aus, weitere hatten Verspätung. In der Folge kam es auch auf anderen Flughäfen zu Verspätungen.

Auch die Deutsche Bahn hatte Probleme mit dem Wetter. Nach Angaben von Unternehmenssprechern gab es etliche Verspätungen. In Nordrhein-Westfalen wurde im Internet für einige Regionalzüge bis zu einer Stunde Verspätung angezeigt. Im Ruhrgebiet, vor allem in Duisburg, aber auch in Berlin seien einige Weichen durch Eis blockiert gewesen, sagte ein Bahnsprecher.

Eis behinderte auch den Schiffsverkehr. Der Main-Donau-Kanal soll von diesem Dienstag an zwischen Erlangen und Nürnberg für längere Schiffe in Richtung Norden gesperrt werden. Auf Oder und Spree sowie auf dem Mittelland- und dem Elbe-Havel-Kanal waren Eisbrecher unterwegs. Auf den Bodden an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns hatte sich teilweise eine sechs Zentimeter dicke Eisdecke gebildet.

Straßenglätte und bis zu 15 Zentimeter Neuschnee beeinträchtigten auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen den Verkehr. Auch auf vielen Autobahnen in Hessen kamen die Fahrer nur langsam voran. Vor allem in Südhessen ereigneten sich zahlreiche Unfälle. Es bildeten sich Staus bis zu 16 Kilometern Länge. Bei Maintal starb ein 44-Jähriger, der mit seinem Auto auf einer glatten Straße ins Schleudern geraten und gegen einen Lastwagen geprallt war. Im Norden Bayerns gab es ebenfalls zahlreiche Unfälle. Allein in Mittelfranken registrierte die Polizei am Morgen 48 Karambolagen, bei denen sechs Menschen verletzt wurden.

In Schleswig-Holstein zählte die Polizei bis zum Vormittag rund 50 Verkehrsunfälle. Auf der A1 wurde ein Autofahrer schwer verletzt, als sich sein Auto auf einer glatten Straße im Kreis Stormarn überschlug.

In den kommenden Tagen sollen die Temperaturen in weiten Teilen Deutschlands, aber auch in den Nachbarländern Frankreich, Schweiz und Polen weiterhin auf bis zu minus 20 Grad sinken. dpa

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