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© dpa

Kriminalität: V-Mann des LKA des Ritualmordes verdächtigt

Drei Georgier sollen Opfer eines islamistisch motivierten Ritualmords geworden sein. Einer der Verdächtigen ist ein Verbindungsmann des LKA. Er sitzt in Haft.

Nach dem gewaltsamen Tod von drei Georgiern im Raum Ludwigshafen sitzt ein V-Mann des rheinland-pfälzischen Landeskriminalamtes (LKA) als Verdächtiger in Haft. Der Staatsanwaltschaft zufolge handelt es sich um den Mann, der bereits am 15. Februar festgenommen worden war. Die Leichen der seit Ende Januar vermissten Georgier waren am Mittwoch im Altrhein bei Mannheim gefunden worden. Die Männer sind Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Weitere Aufschlüsse über die Hintergründe erhoffen sich die Ermittler von der Obduktion der Leichen.

Nähere Einzelheiten zu dem Fall wollte die Sprecherin zunächst nicht nennen. Für den Nachmittag wurde aber eine Pressekonferenz angekündigt. Ein Sprecher des rheinland-pfälzischen Innenministeriums bestätigte: "Einer der Tatverdächtigen war eine Vertrauensperson des LKA."

Blut im Auto des Verdächtigen

Medienberichten zufolge war in einem von dem V-Mann genutzten Auto des LKA Blut gefunden worden, das von einem der Verschwundenen stammt. Die Sprecherin wollte zunächst nicht bestätigen, dass auch ein zweiter Verdächtiger in Haft sitze. Dabei soll es sich nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) um einen den Behörden bekannten Islamisten handeln. Die Zeitung berichtet, die beiden Männer beschuldigten sich gegenseitig, die Georgier ermordet zu haben. Unter Berufung auf hochrangige Ermittler hatten "SZ" und "Bild"-Zeitung als mögliches Motiv einen islamistisch inspirierten Ritualmord genannt.

Die 28, 39 und 48 Jahre alten Georgier waren am 28. Januar mit einem weiteren Landsmann nach Deutschland eingereist, um mit Autos zu handeln. Zuletzt waren die drei späteren Todesopfer am 30. Januar in Ludwigshafen gesehen worden, als sie in ein weißes Auto einstiegen. Ihr Landsmann meldete sie kurze Zeit später als vermisst.

Die Ermittler waren schnell von einem Gewaltverbrechen als Hintergrund ausgegangen, hatten sich aber zunächst zu Einzelheiten sehr bedeckt gehalten. Unter anderem suchten sie in einem See nahe dem südhessischen Heppenheim nach den Georgiern - ohne Erfolg. Dort hatten Leichenspürhunde angeschlagen. Wie die Ermittler nun auf den Fundort Altrhein kamen, wollte die Sprecherin nicht konkret sagen. "Polizeiliche Ermittlungsarbeit" habe zu dem Fund geführt. (mpr/dpa)

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