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Boy George

© AFP

Krimineller Promi: Boy George muss wegen Misshandlung ins Gefängnis

Boy George muss wegen Freiheitsberaubung 15 Monate hinter Gitter. Das Gericht befand den früheren Popstar für schuldig. Er hatte einen Callboy bei einem Nackt-Fotoshooting gegen dessen Willen festgehalten, an ein Bett gekettet und ihn geschlagen.

Weil er einen Callboy in seiner Wohnung angekettet und geschlagen hat, muss der britische Popstar Boy George für 15 Monate ins Gefängnis. Ein Gericht in London verkündete am Freitag das Strafmaß, nachdem der 47-Jährige bereits im vergangenen Monat schuldig gesprochen worden war. Boy George, der schon vorher Ärger mit der Justiz hatte, hatte bestritten, den 18 Jahre jüngeren Callboy mit einer Metallkette geschlagen zu haben.

Boy George wurde zusätzlich zur Übernahme von Verfahrenskosten in Höhe von 5000 Pfund (5600 Euro) verdonnert. Der Musiker gestand zwar ein, den Callboy bei dem Vorfall im April 2007 in seiner Londoner Wohnung angekettet zu haben. Die Blutergüsse am Körper des Opfers stammten nach seiner Darstellung aber nicht von Schlägen, sondern seien vermutlich auf dessen HIV-Infektion zurückzuführen.

Als "Hure" beschimpft

Boy George und der Norweger hatten sich über eine Schwulen-Website kennengelernt. Vor einem Jahr kam der junge Mann zum ersten Mal in die Wohnung des Musikers, wo beide nackt für Fotos posierten und Kokain nahmen. Später beschuldigte George den Norweger per E-Mail, seinen Computer manipuliert zu haben, lud ihn aber erneut zu sich ein.

Boy George habe ihn bei dem zweiten Treffen mit Handschellen gefesselt und an eine Wand seiner Wohnung gekettet, warf der Norweger dem Sänger vor. Danach habe der Musiker ihn geschlagen und als "Hure" beschimpft. Dem Callboy gelang die Flucht, indem er die Kette aus der Wand riss. Nur in Unterwäsche bekleidet sei er aus der Wohnung gerannt und dabei von Boy George mit einer Kette geschlagen worden, sagte er weiter aus. Der Callboy führte den Angriff darauf zurück, dass er Boy Georges Aufforderung zum Sex bei einem vorherigen Treffen zurückgewiesen habe.

Geschockt über Haftstrafe

Boy George, der mit bürgerlichem Namen George O'Dowd heißt, hatte vor Gericht keine Aussage gemacht. Der Polizei sagte er, er habe den Callboy zwar gefesselt, aber nicht geschlagen. Nach der Urteilsverkündung schaute Boy George wortlos zu seinen anwesenden Familienmitgliedern. Die zeigten sich geschockt über die Haftstrafe. Der Bruder des Sängers, Kevin O'Dowd, brach in Tränen aus. Ein anderes Familienmitglied trat mit dem Fuß die Tür des Gerichtssaals zu und rief fassungslos: "15 Monate!"

Bereits vor zwei Jahren hatte ein US-Gericht Boy George zum einwöchigen Straßenfegen in New York verdonnert, weil er die Polizei wegen eines angeblichen Einbruchs in seiner Wohnung in Manhattan gerufen hatte. Sein Anruf stellte sich als Fehlalarm heraus; stattdessen fand die Polizei eine kleinere Menge Kokain bei ihm.

Boy George war als Frontmann und Sänger der Popgruppe Culture Club bekannt geworden, die in den 80er Jahren mit Hits wie "Do you really want to hurt me?" erfolgreich war. Später versuchte er eine Solo-Karriere, dann arbeitete er als DJ. (sgo/AFP)

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