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Künstliche Befruchtung: Wann ist ein Mann ein Mann?

Thomas Beattie ist schwanger - und verblüffte die Nation bei Oprah Winfrey.

Bobbi Namath wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. Am Ende entschied sich die treue Anhängerin von Talkshow-Star Oprah Winfrey, für ein „Whatever. This is America“.

Recht hat sie. Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten verwundert fast nichts mehr. Auch nicht, wenn ein Mann schwanger ist. Da saß Thomas Beattie auf der Coach von Oprah und erzählte vom „Wunderkind“ und den „kleinen Fußtritten“, die er in seinem Bauch fühlt. „Ich kann gar nicht glauben, dass sie in mir ist“, sagte er mit belegter Stimme, während Frau Nancy seinen Babybauch tätschelte, Oprah enigmatisch lächelte, und das Millionenpublikum seinen Augen nicht trauen wollte.

Es ist kein kleines Wunder. Denn der 35-Jährige aus Bend im Bundesstaat Oregon ist ein Transsexueller, der sich vor zehn Jahren einer teilweisen Geschlechtsumwandlung unterzog und jahrelang männliche Hormone nahm. Er ließ sich damals die Brüste entfernen, behielt jedoch Vagina, Gebärmutter und Eierstöcke. Aufgewachsen unter dem Namen Tracy fühlte sich Beattie schon als 20-Jährige im falschem Körper. Die Frau, die es als Schönheitskönigin bis ins Finale der „Miss Teen Hawaii“ schaffte, zog schließlich Männerkleidung an, ließ sich einen dünnen Bart wachsen und legalisierte ihr neues Leben als Mann.

Vor fünf Jahren heiratete Beattie. Wäre da nicht das Unvermögen seiner Frau gewesen, nach zwei Töchtern vom ersten Mann erneut schwanger zu werden. Ja, dann hätte Beattie das Konzept von Mann und Frau erst gar nicht auf so dramatische Weise auf den Kopf gestellt. Er ließ sich künstlich befruchten. Über den leiblichen Vater schweigen die beiden. Doch nun muss der Schwangere sich verteidigen. Vor seinem Bruder, der eine erste, gescheiterte Befruchtung mit den Worten kommentierte: „Es ist gut so, das Kind wäre ein Monster geworden.“ Vor Fremden, die ihn als Freak bezeichnen und ihm Egoismus vorwerfen. Bei Ärzten stieß er auf Widerstand und „Unbehagen“. Ein Mediziner habe abgelehnt, nachdem er ein Ethikgremium zu Rate gezogen hatte.

Erst in Kimberly James fand er eine Frauenärztin, die ihn akzeptiert und ihm gerade erst bestätigt hat, dass sein Baby „absolut gesund“ ist.

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