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Panorama: Kuratoriumsmitglied Richard Schröder über falsche Kritik und richtige Impulse

Richard Schröder (56) ist Mitglied im Kuratorium der Expo 2000, das am Themenpark mitarbeitete und Vizepräsident der Humboldt-Universität Berlin.Herr Schröder, sind Sie mit dem Ergebnis der 3,4 Milliarden-Investition zufrieden?

Richard Schröder (56) ist Mitglied im Kuratorium der Expo 2000, das am Themenpark mitarbeitete und Vizepräsident der Humboldt-Universität Berlin.

Herr Schröder, sind Sie mit dem Ergebnis der 3,4 Milliarden-Investition zufrieden?

Die Investitionen sind nicht das, worauf ich unbedingt blicke. Denn ein ganzer Teil dieses Geldes ist nach der Expo weiterhin nützlich, denn es ist eine Expo, bei der hinterher kein sinnloser Gebäudepark herumsteht, sondern fast alles ist weiter nutzbar für Infrastrukturmaßnahmen. Die Messe-GmbH, also Hannover, hat schon einmal profitiert. Aber was das Gesamtprojekt betrifft, muss ich beichten, dass ich das optische Ergebnis auch noch vor mir habe. Ich kenne aber natürlich die Arbeit an der Konzeption.

Kritiker beklagen, die Weltausstellung betone zu einseitig die technische und wissenschaftliche Seite, kurz: Wo bleibt der Mensch? Teilen Sie die Kritik?

Nein, ich teile sie nicht. Ich meine, Wissenschaft und Technik sind unverzichtbare Elemente unserers Überlebens oder Weiterlebens. Als Kritik würde ich nur akzeptieren, wenn Wissenschaft und Technik als Selbstzweck thematisiert sind. Wir haben aber immer darauf gedrungen, dass die thematische Vorgabe, also wissenschaftliche und technische Leistungen, die für ein Problem, das uns drückt, hilfreich sind, dort behandelt werden sollen. Wir haben den Firmen gesagt: Wir nehmen alles, was als Lösung eines brennenden Problems akzeptiert wird, aber denkt nicht, dass wir die Messe für euch sind.

Die Eintrittspreise sind sehr hoch. Viele Familien können sich den Ausflug nach Hannover gar nicht leisten. Ist das eine Weltshow nur für Wohlhabende?

Also, der Preis liegt bei 70 Mark, auf jeden Fall unter 100. Gehen Sie mal in die Gaststätte und gucken Sie, wie viel eine kleine Familie nach einem schönen Essen bezahlt. Da geht man einen Sonntag weniger essen, dann kann man sich ein Expovergnügen erlauben.

Die Expo wirbt vor allem mit Showstars. Werden die globalen Zukunftsprobleme nicht so trivialisiert?

Trivialisiert ist nicht ganz richtig, sie werden verpackt, verbunden mit dem, was die Leute sowieso gerne sehen wollen. Das ist gewissermaßen so etwas wie Werbung, aber für eine gute Sache.

Welche Impulse für Deutschland erhoffen Sie sich von der Weltausstellung?

Deutschland präsentiert sich hier zehn Jahre nach der deutschen Einigung. Und in einer Situation, in der immer wieder mal das Bild vom hässlichen Deutschen hervorkommt, wie gerade eben vom französischen Innenminister. Ich denke, wer bei den Deutschen denkt, sie seien humorlos, tiefsinnig und zu Weltschmerz neigend, der wird sich hinterher die Augen reiben. Die Fragen stellten Armin Lehmann und Martin Gehlen

Herr Schröder[sind Sie mit dem Ergebnis der]

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