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Panorama: Lawinenunglück: Verschütteter Snowboarder gerettet

Buchstäblich in letzter Minute haben Rettungskräfte in der Nacht zum Sonnabend im Oberallgäu einen Snowboarder aus einem niedergegangenen Schneebrett gerettet. Wie die Polizei in Sonthofen mitteilte, war der 28-Jährige Ravensburger in der Nähe von Bolsterlang schätzungsweise fünf bis sechs Stunden unter meterhohem Schnee begraben.

Buchstäblich in letzter Minute haben Rettungskräfte in der Nacht zum Sonnabend im Oberallgäu einen Snowboarder aus einem niedergegangenen Schneebrett gerettet. Wie die Polizei in Sonthofen mitteilte, war der 28-Jährige Ravensburger in der Nähe von Bolsterlang schätzungsweise fünf bis sechs Stunden unter meterhohem Schnee begraben. Unmittelbar vor Abbruch der vermeintlich erfolglosen Suche fand ein Suchhund gegen 23 Uhr die Spur des Verschütteten. Er wurde von der Bergwacht mit starken, aber nicht lebensgefährlichen Unterkühlungen in ein Krankenhaus gebracht. Die Suche nach dem 28-Jährigen war am späten Freitagnachmittag eingeleitet worden, nachdem dessen Freund ihn als vermisst gemeldet hatte.

In den bayerischen Alpen besteht nach den kräftigen Schneefällen der vergangenen Tage große Lawinengefahr. Darauf hat die Lawinenwarnzentrale in München am Samstag hingewiesen. Die Gefahr wurde mit Stufe vier der fünfteiligen europäischen Skala bewertet. Bei Touren abseits gekennzeichneter Pisten wird zu äußerster Vorsicht geraten. Die Lawinenwarnung gelte für das gesamte Wochenende.

Vor allem an den Steilhängen könnten sich zum Teil auch große Lawinen lösen, hieß es. Die Schneedecke sei vielerorts sehr locker. Schon bei geringen Belastungen der Hänge könnten Lawinen abgehen. Die Lawinenwarnzentrale verwies darauf, dass in weiten Teilen der bayerischen Alpen in den vergangenen Tagen über ein Meter Neuschnee gefallen sei. Auch im Laufe des Tages seien weitere Schneefälle zu erwarten.

Nach dem Lawinentod einer vierköpfigen Familie aus Garmisch-Partenkirchen im Tiroler Ötztal hat die österreichische Justiz Ermittlungen zur Unglücksursache eingeleitet. Damit soll geklärt werden, ob den Verantwortlichen der Gemeinde Sölden vorgeworfen werden kann, die am Freitag von der Lawine verschüttete Straße nicht rechtzeitig für den Verkehr gesperrt zu haben. Eine Untersuchungsrichterin und Vertreter der Staatsanwaltschaft Innsbruck seien mit den Ermittlungen betraut, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA am Samstag.

Die deutsche Familie war mit ihrem Auto auf der Landesstraße zwischen Obergurgl und Untergurgl unterwegs gewesen, als ihr Wagen von der riesigen Lawine erfasst und erdrückt worden war. Die beiden Eltern und ihre zwei Kinder im Alter von 10 und 13 Jahren konnten nur noch tot geborgen werden. Drei weitere Menschen entkamen dem Unglück unverletzt.

Der Bürgermeister von Sölden und Leiter der örtlichen Lawinenkommission, Ernst Schöpf, hatte erklärt, er habe noch kurz vor dem Unglück keine Veranlassung für eine Straßensperre gesehen. Man sei im Gegenteil von einer Entspannung der Situation ausgegangen. Die Straßenverbindung ist unterdessen geräumt und für den Verkehr wieder freigegeben worden.

Sobald starke Schneefälle die Gefahr von Lawinenabgängen ansteigen lassen, treten in Österreich lokale Lawinenkommissionen auf den Plan. Üblicherweise unter dem Vorsitz des jeweiligen Bürgermeisters beraten und entscheiden sie darüber, ob Straßen gesperrt werden.

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