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Eva-Maria Münzer, Sozialdezernentin vom Landratsamt Breisgau-Hochschwarzwald, und Martin Barth, Erster Landesbeamter, beantworten auf einer Pressekonferenz in Freiburg Fragen zum Tod eines dreijährigen Jungen aus Lenzkirch.

© dpa

Lenzkirch im Schwarzwald: Stiefvater soll Dreijährigen getötet haben

Nach dem Tod des dreijährigen Alessio im Schwarzwald hat sich ein furchtbarer Verdacht bestätigt. Die Ermittler rekonstruieren weiter den Tatablauf. Das Jugendamt steht in der Kritik.

Eine Woche nach dem gewaltsamen Tod des dreijährigen Alessio in Lenzkirch im Schwarzwald hat sich der Verdacht gegen den Stiefvater erhärtet. Das Ergebnis der bisherigen Ermittlungen spreche eindeutig für ein Verbrechen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in Freiburg mit. Hinweise auf ein Unglück gebe es nicht.

Der 32 Jahre alte Stiefvater hatte ausgesagt, der Junge sei eine Treppe hinuntergefallen. Dabei habe er sich schwere Verletzungen zugezogen, die zum Tode führten. Er gab aber auch zu, Alessio geschlagen zu haben. Unklar seien weiter das Motiv und der konkrete Anlass für die Schläge, hieß es. Der Stiefvater äußere sich dazu nicht. Seit einer ersten Aussage vor der Haftrichterin schweigt er. Der 32-Jährige kam nach dem Tod des Jungen am vergangenen Freitag in Untersuchungshaft, wo er sich weiterhin befindet.

Das mit dem Jungen befasste Jugendamt steht in der Kritik. Die Uniklinik Freiburg hatte die Behörde nach eigenen Angaben bereits im Sommer 2014 davor gewarnt, Alessio zurück in seine Familie zu bringen. Zuvor hatte sie eine schwere Kindesmisshandlung attestiert.

Dennoch hatte das Amt entschieden, Alessio bei der Familie zu lassen.
Die nach der Tat eingerichtete Ermittlungsgruppe „Schwarzwald“ habe mehr als 40 Personen befragt und den Bauernhof der Familie in Lenzkirch nach Spuren abgesucht. (dpa)

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