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Panorama: Leuchte, roter Mond

Heute Abend ist in Deutschland eine Mondfinsternis zu sehen – wenn nicht Wolken die Sicht verdecken

Hamburg (Tsp/dpa). Für Sternengucker dürfte es am heutigen 4. Mai spät werden. Denn strahlende Planeten, Sternschnuppen und eine totale Mondfinsternis lassen sich dann gleichzeitig beobachten und helle Lichter sowie ein düsteres, kupferrotes Leuchten am abendlichen Firmament sichtbar werden. Um 20 Uhr 48 beginnt der Vollmond in den Kernschatten der Erde einzutreten – gerade dann, wenn er über Deutschland sichtbar wird. Mondaufgang ist um 20 Uhr 21 in München und Dresden, 20 Uhr 28 in Berlin, 20 Uhr 33 in Stuttgart, 20Uhr 46 in Hamburg und 20 Uhr 49 in Köln. Damit ist die Mondfinsternis bei klarem Wetter bequem und in voller Länge zu sehen – auch wenn es zu Beginn noch nicht vollständig dunkel ist.

Der Mond steht im Sternbild Waage weit südlich im Tierkreis und erreicht nur relativ geringe Höhen über dem Horizont, daher sollte man sich einen Platz mit freier Sicht nach Osten suchen. Zudem ist der Mond in diesen Tagen der Erde besonders nahe. Am 6. Mai wird sich der Mond unserem Planeten bis auf 359811 Kilometer genähert haben. Dies und die Tiefstellung lassen den Mond besonders groß erscheinen und die Finsternis lange dauern. Um 21 Uhr 52 steht der ganze Mond im Erdschatten. Diese so genannte Totalität dauert bis 23 Uhr 08.

Gleichzeitig zur Mitte der Finsternis, um 22Uhr 30, wird um 22Uhr 33 die exakte Vollmondposition erreicht. Auch während der totalen Phase bleibt der Mond sichtbar. Er wechselt seine Farbe dann in ein mystisch-dunkles Rot, das durch die Erdatmosphäre erzeugt wird, die wie ein Brennglas wirkt und einen Teil des Sonnenlichtes in den Kernschattenkegel der Erde hinein lenkt. Mit der geringen Leuchtkraft des Mondes wird auch die Nacht schwärzer. Wenn er nach der Totalität beginnt, aus dem Kernschatten herauszuwandern, erhellt sich der Himmel wieder etwas, wie wir es bei Vollmond gewohnt sind. Um 0 Uhr 12 Uhr tritt der Mond schließlich ganz aus dem Kernschatten der Erde heraus. Der beobachtbare Teil der Finsternis ist damit vorbei. Ebenfalls in der Nacht vom 4. auf den 5. Mai erscheinen im Sternbild des Wassermanns außergewöhnlich viele Sternsschnuppen am Himmel. Sie sind zwar über einen Monat lang, vom 19. April bis zum 28. Mai, zu sehen, die meisten von ihnen jedoch zur Zeit der Mondfinsternis. Zeitgleich sind Anfang Mai auch zwei Planeten mit bloßem Auge gut zu erkennen. Die Venus, unser Nachbarplanet, erstrahlt als hellster Planet am Westhimmel. Den ganzen Monat lang ist der zweithellste Planet Jupiter hoch im Südosten zu sehen.

Falls es am 4. Mai aber doch bewölkt und der Himmel einfach nur schwarz sein sollte, können wir schon mal auf den 28. Oktober vertrösten: Dann gibt es die nächste Mondfinsternis.

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