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Liebesdrama bei der Nasa: Astronautin überfällt Nebenbuhlerin

Die Nasa-Astronautin Lisa Nowak muss sich vor Gericht verantworten - weil sie aus Liebe zu einem Kollegen eine Rivalin überfiel.

Washington/Orlando - Im Juli vergangenen Jahres flog die attraktive US-Astronautin Lisa Nowak gemeinsam mit dem Deutschen Thomas Reiter zur Internationalen Raumstation ISS. Mit ihrem strahlenden Lächeln während der Pressekonferenzen aus dem All gewann die 43-Jährige die Herzen der Amerikaner. Mit einem ihrer Lieblingslieder, dem Beatles- Song "Good Day Sunshine", wurde sie an Bord der "Discovery" geweckt. Jetzt wird der 5. Februar Lisa Nowak als der rabenschwärzeste Tag ihres bisherigen Lebens in Erinnerung bleiben.

Weil sie sich in ein Liebesabenteuer mit dem zwei Jahre jüngeren Nasa-Astronauten William Oefelein verirrt hatte und eine mutmaßliche Rivalin mit unerlaubten Mitteln zur Rede stellen oder möglicherweise sogar entführen wollte, geriet Nowak mit dem Gesetz in Konflikt. Als erste Nasa-Astronautin wurde Nowak festgenommen - am Montagabend (Ortszeit) auf dem Flughafen von Orlando (Florida). Die Polizeiakte Nowak steht bereits im Internet.

Die Polizei wirft der verheirateten Frau und Mutter von drei Kindern versuchte Entführung, Körperverletzung, versuchten Autodiebstahl und Vernichtung von Beweisen vor. Zwischen dem Polizeifoto, das eine eher verwirrte Frau mit zerzaustem Haar und tiefen Stirnfalten zeigt, und den strahlenden Aufnahmen nach der Rückkehr aus dem All liegen Welten.

Um die Rivalin zu stellen, legte sie 1500 Kilometer zurück

Die Geschichte klingt schier unglaublich. Nowak machte sich mit dem Auto von Houston (Texas) auf die rund 1500 Kilometer lange Fahrt nach Orlando, um dort ihre Rivalin abzufangen. Um während der Fahrt keine Pause einlegen zu müssen, packte sie sogar Windeln ein - die sie auch schon während ihrer knapp 13 Tage im All benutzt hatte. Zur Verkleidung hatte sie außerdem eine Perücke und einen Mantel dabei. Im Polizeibericht ist außerdem von einer Luftdruckpistole die Rede, einem Messer und Latex-Handschuhen. Im Fahrzeug lagen detaillierte Wegbeschreibungen für die Fahrt.

Während Nowak unterwegs war, flog ihre mutmaßliche Rivalin, Hauptmann der Luftwaffe Colleen Shipman, mit dem Flugzeug von Houston nach Orlando. Shipman gab zu Protokoll, dass ihr dort eine am Taxistand wartende Frau aufgefallen sei. Die Frau folgte ihr dann auch in den Zubringer-Bus. Shipman setzte sich nach eigenen Worten im Parkhaus ins Auto und hörte plötzlich schnelle Schritte. Nowak habe dann versucht, die Tür zu öffnen, sagt Shipman. Die Frau habe um Hilfe, eine Mitfahrgelegenheit oder die Benutzung des Mobiltelefons gebeten. "Nein, wenn du Hilfe brauchst, werde ich dir jemanden schicken, der dir hilft", zitiert die Tageszeitung "Orlando Sentinel" den Wortwechsel. Nowak habe daraufhin so getan, als ob sie nicht verstehe, und angefangen zu weinen.

Shipman drehte dann die Autoscheibe etwas herunter. Ein verhängnisvoller Fehler. Denn ihre Rivalin besprühte sie nach Angaben eines Polizeimitarbeiters mit Pfefferspray. Shipman raste daraufhin zum Ausgang des Parkhauses. Dort bat sie einen Kassierer, die Polizei anzurufen.

Mit Oefelein verband sie "mehr als eine Arbeitsbeziehung"

Nowak gab nach ihrer Festnahme an, sie habe zu ihrem Kollegen William Oefelein in einem Verhältnis gestanden, "das mehr als eine Arbeitsbeziehung, aber weniger als eine romantische Beziehung" gewesen sei. Nach ihrer Festnahme versicherte sie, sie habe Shipman nur über ihr Verhältnis zu Oefelein befragen, sie aber nicht verletzen wollen. In Nowaks Gepäck fand die Polizei später Auszüge des E-Mail-Austauschs zwischen Shipman und Oefelein sowie einen Brief, in dem Nowak dem Kollegen ihre Liebe erklärt.

Oefelein flog im Dezember als Pilot an Bord der "Discovery" zur ISS. Der sportliche und gut aussehende Raumfahrer ist unverheiratet und zwei Kinder. Die dritte im Bunde, Shipman, arbeitet in einer Einheit, die den Start von Space-Shuttles auf dem Weltraumbahnhof in Cape Canaveral unterstützt. Nowaks Status bei der Nasa ist nach Angaben eines Sprechers noch unverändert. (tso/dpa)

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