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Lotto-Hype: Deutschland verspielt 700 Millionen

Auf der Jagd nach der Rekordsumme von 35 Millionen Euro stürmen die Bundesbürger in die Lotto-Annahmestellen. Doch der Hype findet bald ein Ende - auch wenn niemand den Jackpot knacken sollte.

Münster/Potsdam - Der Rekord-Jackpot von 35 Millionen Euro hat Deutschlands Lottospieler scharenweise in die Annahmestellen gelockt. "Wir haben einen Riesenansturm", sagte WestLotto-Sprecher Elmar Bamfaste in Münster. "In manchen Geschäften wurden zusätzliche Tisch aufgestellt, damit die Spieler mehr Platz zum Ausfüllen der Tippscheine haben." Die Aussicht auf den höchsten Lotto-Gewinn der Geschichte in Deutschland ließ demnach auch viele Gelegenheitsspieler zu Tippschein und Kuli greifen. Bamfaste zeigte sich daher überzeugt, dass die Beteiligung an der Samstagsziehung mindestens so hoch sein wird wie eine Woche zuvor - damals waren bundesweit 16,5 Millionen Tippscheine abgegeben worden.

Auf der mehr als fünfwöchigen Jagd auf die Höchstsumme in der ersten Gewinnklasse der Ziehung 6 aus 49 verspielten die Bundesbürger bis Mittwochabend bereits rund 605 Millionen Euro. Das berichtete die Sprecherin der federführenden Brandenburg Lotto GmbH, Kristin Lehmann. Am Samstag rechnen die Experten mit einem Spieleinsatz von weiteren rund 100 Millionen Euro, der höchsten Summe in der mehr als 50-jährigen Lottogeschichte für eine Ziehung.

Letzte Chance am 14. Oktober

Der Lotto-Jackpot war am Mittwoch auch in der elften aufeinanderfolgenden Ziehung nicht geknackt worden. Bei der Mittwochsziehung hatten die Lottogesellschaften zwar "nur" 13,3 Millionen Tippscheine gezählt - allerdings füllen in der Wochenmitte stets weniger Tipper ihre Spielscheine aus als bei der Samstagsziehung. Und noch einen Trend machten die Lottogesellschaften nach Bamfastes Worten aus: Die Aussicht auf den Rekord-Jackpot lässt zwar die Zahl der Spieler steigen, aber nicht zwangsläufig auch die Umsätze. So lag die insgesamt eingesetzte Summe bei der jüngsten Mittwochsziehung unter derjenigen vom Dezember 2004, als der mit 26,7 Millionen Euro bis dato höchste Jackpot der deutschen Lotto-Geschichte geknackt wurde.

Den Rekordgewinn hatten sich damals zwei Spieler oder Tippgemeinschaften aus Nordrhein-Westfalen geteilt. Der bislang zweithöchste Jackpot in Höhe von gut 24 Millionen Euro entfiel im Februar dieses Jahres auf zwei Spielscheine aus Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Sollte der 35-Millionen-Jackpot auch am Samstag und den folgenden Ziehungen nicht geknackt werden, kann er bis zum 14. Oktober weiter wachsen. In der 15. Ziehung findet dann jedoch gemäß den Teilnahmebedingungen des Deutschen Lotto- und Totoblocks eine Zwangsausschüttung auf die nächstniedrigere Gewinnklasse statt: Die Jackpotsumme würde dann unter allen Gewinnern der Klasse zwei - mit sechs Richtigen - aufgeteilt. (tso/AFP/ddp)

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