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Lottogesellschaften: Bundeskartellamt droht mit Strafgeldern

Das Bundeskartellamt hat den Lottogesellschaften in Deutschland eine letzte Frist gesetzt, um ihre bisher regional begrenzten Angebote bundesweit zu öffnen.

Düsseldorf - Kartellamtschef Ulf Böge habe 14 der 16 Landes-Lottogesellschaften schriftlich aufgefordert, ihr Internetangebot spätestens bis Dienstag bundesweit zu öffnen, berichtete die "Wirtschaftswoche" unter Berufung auf die Aufsichtsbehörde. Eine Gebietsaufteilung sei demnach insbesondere bei einer überregionalen Vertriebsform wie dem Internet kartellrechtswidrig und müsse sofort abgestellt werden.

Bei einem Verstoß drohten nach Auskunft der Behörde "empfindliche Zwangsgelder". Bereits Ende August hatte das Kartellamt entschieden, die regionale Marktaufteilung sei "wie eine Preisabsprache eine besonders schwer wiegende Wettbewerbsbeschränkung".

Nach Informationen der Zeitung wollen die staatlichen Lottogesellschaften deshalb ab Montag ihren Verkauf von Tippscheinen im Internet einstellen. Eine Sperrung des Internetangebots dürfte für die Gesellschaften erhebliche Umsatzeinbußen mit sich bringen. Im vergangenen Jahr setzte der Deutsche Lotto- und Totoblock mit dem Verkauf von Tippscheinen im Internet rund 186 Millionen Euro um.

Lotto Brandenburg bestätigt die Frist

Die im Lottoblock federführende Lotto Brandenburg GmbH bestätigte die Kartellamtsfrist. Jedoch betonte das Unternehmen zugleich, ab Montag sein Online-Angebot bundesweit für alle Lottotipper öffnen zu wollen. Damit könnten künftig auch Berliner, Hamburger oder Bayern das Brandenburger Internetportal nutzen, sagte eine Sprecherin.

Bisher fragen die staatlichen Anbieter die Online-Kunden bei der Registrierung nach ihrem Wohnort und zwingen sie, allein bei der Lottogesellschaft des Bundeslandes zu tippen, in dem sie wohnen. Viele Kunden müssen deshalb erhebliche Preisnachteile hinnehmen. So sind die Internet-Bearbeitungsgebühren für einen Lottoschein in Rheinland-Pfalz bei gleichen Gewinnchancen derzeit etwa fünf Mal so hoch wie die in Bremen. (tso/ddp)

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