zum Hauptinhalt
Papst in Lourdes

© AFP

Lourdes: Papst: "Liebe ist stärker als das Böse"

Mehr als 150.000 Gläubige sind in den französischen Wallfahrtsort Lourdes gekommen, um den Papst zu sehen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hielt eine Messe zum Gedenken an die Marienerscheinung der Müllerstochter Bernadette vor 150 Jahren. Seine Botschaft: Auf die Liebe kommt es an.

Papst Benedikt XVI. hat zum Höhepunkt seiner Frankreich-Reise im Marienwallfahrtsort Lourdes vor Zehntausenden von Gläubigen die Macht der Liebe beschworen. "Die Kraft der Liebe ist stärker als das Böse, das uns bedroht", sagte der katholische Kirchenführer am Sonntag bei einer Messe zum Gedenken an die Marienerscheinungen der Müllerstochter Bernadette vor 150 Jahren.

Mehr als 150.000 Gläubige und Pilger hatten sich für die Messe versammelt. Die Pilger hatten teils seit drei Uhr morgens auf der Wiese im Wallfahrtsbereich ausgeharrt, um sich einen guten Platz für die Messe zu sichern. Begeisterte Menschenmengen empfingen den Papst, als er dann mit seinem Papamobil durch den Pyrenäenort zu der Messe an der berühmten Grotte von Lourdes fuhr. Dort hatte die 14-Jährige ihre Marienvisionen.

Papst spricht sich gegen Segnung von Partnerschaften Geschiedener aus

Vor den französischen Bischöfen sprach sich Benedikt am Abend gegen die Segnung von Partnerschaften Geschiedener aus. "Wir können keine Schritte gutheißen, die dazu dienen, unrechtmäßige Verbindungen zu segnen", sagte er. "Die Kirche hält an der Unauflösbarkeit der Ehe fest, während sie zugleich denen mit größter Fürsorge beiseite steht, die dies aus verschiedenen Gründen nicht respektieren können", sagte er. Die Familie sei in der Krise, das stabile Zusammenleben eines Paares mit seinen Kindern habe für viele den Vorbildcharakter verloren. "Dabei zeigt die Erfahrung, dass die Familie der Grundstein jeder Gesellschaft und die lebendige Zelle der Kirche ist."

An die Jugendlichen appellierte Benedikt, sich nicht vom Weg des Glaubens abbringen zu lassen. "Wer sich von seinen täglichen Beschäftigungen aufsaugen lässt, verlernt das Beten", sagte der Papst, der den Gläubigen das traditionelle Rosenkranzgebet ans Herz legte. Benedikt sprach Priesterkandidaten erneut Mut zu, ihr Leben der Kirche zu widmen. Denen, die zur Ehe berufen seien, wünsche er die "Erfahrung einer wahren und tiefen Liebe", sagte der Papst.

Weitere Messe am Montag geplant

Am Samstag hatte Joseph Ratzinger auf seiner zehnten Auslandsreise im Herzen von Paris mit etwa 250.000 Gläubigen eine Messe gefeiert und vor Geldgier und der Verehrung falscher Vorbilder gewarnt. Am Montagvormittag wollte der Papst zum Abschluss seines Besuches in Lourdes einen weiteren Gottesdienst feiern. Die Messe sollten den Kranken und Leidenden gewidmet sein.

In Lourdes seien die Menschen aufgerufen zu erkennen, "wie einfach unsere Berufung ist: 'Es genügt zu lieben'", sagte Benedikt XVI. nach der Lichterprozession am Samstag. Die Christen der ganzen Welt hätten ihre Augen auf das Heiligtum gerichtet, "seitdem die Jungfrau Maria dort Liebe und Hoffnung aufleuchten ließ, indem die Kranken, Armen und Benachteiligten den Vorrang erhielten". Der Papst wandte sich an diejenigen, die bei einer Wallfahrt nach Lourdes "heimlich auf ein Wunder hoffen". Das Wichtigste einer Pilgerreise sei jedoch das "spirituelle Erlebnis", das den Blick verändere und Hoffnung bringe. (nis/dpa/AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false