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Wie in Manchester kam der Flugverkehr überall in Großbritannien zum Erliegen.

© AFP

Luftverkehr eingestellt: Nach Vulkanausbruch: Großbritannien am Boden

In London ist der Himmel blau - und ohne Flugzeuge auffallend stiller als normal. Auch sonst ist auf der Insel im Luftraum Ruhe eingekehrt. Der gesamte Flugverkehr wurde eingestellt.

Die Asche kam aus dem Norden und legte in den Nachtstunden schon die schottischen Flughäfen lahm. Um 7 Uhr wurde der Verkehr von und nach Manchester stillgelegt. Erste Flüge nach Großbritannien wurden gestrichen - aus Angst, dass sich die Wolke weiter verbreiten würde. "Ich stecke am Flughafen Abu Dhabi fest und warte auf den Flug nach Manchester. Wir haben keine Ahnung, wie lange wir hier warten müssen", mailte James Pickles aus den Vereinigten Arabischen Emiraten an die BBC. Um 9.30 Uhr entschied die Britische Flugkontrolle NATS den gesamten Luftraum über Großbritannien ab 12 Uhr zu schließen. "Bis mindestens 18 Uhr sind Flüge in Luftraum des Vereinigten Königreichs nur in Notfällen erlaubt", so eine Stellungnahme der Behörde. Die Maßnahme sei in Absprache mit Eurocontrol und in Übereinstimmung mit internationalen Vereinbarungen getroffen. Die Aschewolke wird aber nicht über Großbritannien halt machen. Auch dem europäischen Flugverkehr steht nichts Gutes bevor. "Das vulkanische Überwachungszentrum sagt voraus, dass die Aschewolke von dem isländischen Ausbruch heute Nacht über Europa treiben wird", so der Sprecher des Britischen National Air Traffic Service. 200 Jahre war der Katla Vulkan unterm Eis in der südisländischen Region Eyjafjallajökull ruhig. Ende März kam der erste Ausbruch. Doch dann kam am Mittwoch ein zweiter Ausbruch, der Asche und Lava bis in die Stratosphäre blies und am Donnerstag morgen weiter anhielt. Experten fürchten, dass das scharfe Aschenzeug aus Sand, Felssplittern und glashart verschmolzener Lava die Triebwerke der Flugzeuge beschädigen kann. 1982 sei eine British Airways Maschine in eine solche Wolke geflogen und alle vier Triebwerke machten dicht. Hoffnungen auf kräftige Winde, die den Staub zerstreuen, werden vorerst enttäuscht. In Großbritannien wird das Wetter gerade von einem Hochdrucksystem bestimmt. In London ist der Himmel blau - und ohne Flugzeuge auffallend stiller als normal. Zu sehen ist von der Asche nichts. Nur eine Frau aus den Shetlands berichtete der BBC, dass "ein scharfer Geruch" in der Luft hänge. Die Vulkanasche aus dem fernen Island schafft, was nicht einmal die Schneestürme dieses Winters in Heathrow vermochten: Praktisch einen Totalstopp des Flugverkehrs. Die Flughafengebäude im ganze Land füllten sich am Donnerstag Vormittag schnell an. Menschen saßen ratlos auf Koffern und auf dem Boden. Ein Passagier in Glasgow war um 3 Uhr morgens aufgestanden, um seinen Flug nach Lanzarote zu schaffen. "Nun haben wir beschlossen, wieder nach Hause zu gehen und ein bisschen im Garten zu arbeiten", sagte er der BBC. Die Schlangen vor den Auskunftsschaltern wurden länger und länger. In Birmingham wurden Passagiere schon gewarnt, dass es möglicherweise auch am Freitag keine Flüge geben wird. Nur die Royal Airforce will notfalls weiter zu Such- und Rettungsflügen starten.

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