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Madonna: Bischöfin ärgert sich über Aufruf

Die hannoversche Landesbischöfin Margot Käßmann bedauert ihren Aufruf, Popsängerin Madonna am besten zu ignorieren.

Berlin - Madonna singt bei ihrer Bühnenshow unter anderem an einem Kreuz hängend mit einer Dornenkrone auf dem Kopf und tritt am Dienstag in Hannover auf. Käßmann sagte der Zeitung "Die Welt" es sei ein Dilemma, dass Madonna durch die Kritik der Kirchen an ihrer Show erst recht Aufmerksamkeit auf sich ziehe. Genau dass sei ja ihr Ziel.

Das Argument der Sängerin, sie wolle an das Leid Aidskranker Kinder erinnern, erscheine ihr unglaubwürdig. "Sie inszeniert sich nur wieder einmal selbst, wenn sie sich mit Dornenkrone an ein Kreuz hängt", sagte Käßmann. Dabei gehe es um Vermarktung und nicht um Inhalt. Madonna missbrauche das Kreuz, das für Christen eine tiefe existenzielle Bedeutung habe, in einer anmaßenden Selbstinszenierung beliebig für eine Show.

Madonna habe schon immer gern mit religiösen Gefühlen gespielt vor allem im Zusammenhang mit sexistischen Elementen, sagte die Theologin. "Ein alternder Star wie Madonna braucht mit 47 vielleicht erst recht so drastische Provokationen, um Aufmerksamkeit zu bekommen", sagte Käßmann. Madonnas Show werde von der Freiheit der Kunst gedeckt. "Aber sich darüber aufzuregen, fällt unter die Freiheit der Rede", sagte Käßmann. Von Verboten halte sie nichts.

(tso/ddp)

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