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Mafia-Clan: Kanada liefert "Drogen-König“ an Italien aus

Schlag gegen Italiens Mafia-Clan Ndrangheta: Giuseppe Coluccio, Mitbegründer der kalabrischen Verbrecher-Organisation, wurde nach mehrjähriger Flucht in Kanada festgenommen und den italienischen Behörden übergeben. Die Anklage lautet auf Drogenhandel, Erpressung und Gründung einer kriminellen Vereinigung.

Italiens "König des Drogenhandels" Giuseppe Coluccio, einer der Bosse des kalabrischen Mafia-Clans Ndrangheta, ist von Kanada an Italien ausgeliefert worden. Der 42-Jährige, der auf Italiens Liste der 30 meistgesuchten gefährlichen Verbrecher stand, kam am Mittwoch nach einer mehr als dreijährigen Flucht in Rom in Haft. Er war am 7. August in seiner Luxuswohnung in der Nähe von Toronto mit Blick auf den Ontario-See festgenommen worden, wie italienische Medien am Mittwoch berichteten.

Dem einflussreichen Mafiosi, mit weltweiten Beziehungen werden internationaler Drogenhandel, die Bildung einer kriminellen Organisation und Erpressung vorgeworfen. Er soll im engen Kontakt mit der sizilianischen Cosa Nostra vor allem mit Kokain Geschäfte gemacht und auch mit Kriminellen in der Türkei zusammengearbeitet haben. In seiner Wohnung in einem Wolkenkratzer fanden Ermittler eineinhalb Millionen kanadische Dollar (knapp eine Million Euro), jede Menge Schecks sowie Schmuck.

Ndrangheta weiter in Deutschland aktiv

Die Festnahme erfolgte rund ein Jahr nach den Mafia-Morden von Duisburg, die ebenfalls der Ndrangheta zur Last gelegt werden. Am 15. August 2007 waren vor dem Duisburger Restaurant "Da Bruno" sechs Italiener im Alter zwischen 16 und 39 Jahren erschossen worden. Den Ermittlungen zufolge war ein seit 1991 in Süditalien schwelender Mafiakrieg zwischen konkurrierenden Clans der Grund für die Bluttat.

Ungeachtet der Festnahme Giuseppe Coluccios ist die kalabrische Mafia in Duisburg laut Polizeiangaben weiter aktiv. Unter anderem soll sie als Tarnung für den Rauschgifthandel mehrere Pizzerien betreiben. (iba/dpa)

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