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Mafiagüter: Italien will Kasse machen

Ferrari, Porsche, Lamborghini: In Italien werden Mafiagüter versteigert – auch an die Mafia?

Rom - Wenn Italiens Polizei im Ferrari, im Porsche oder im Lamborghini über die Autobahn braust, heißt das nicht unbedingt, dass die Regierung für die Jagd auf Verkehrssünder viel Geld übrig hat. Sie fallen ihr zu, wenn die Justiz wieder einmal Besitztümer der Mafia beschlagnahmt.

Und dieser Nachschub fließt reichlich: tausend Luxuswagen hat die Polizei in den vergangenen Monaten so bekommen. Weil sie weiß, dass für Mafiosi der Verlust ihres Reichtums eine der größten Demütigungen ist, wirkungsvoller als jede Haftstrafe, greift Italiens Justiz mit vollen Händen auch nach anderem Mafiagut: Villen, Landbesitz, Yachten, Firmen, Restaurants, Bars, Geld. „Beweglicher Besitz“ fließt dem Staat zu, Immobilien werden für gemeinnützige, soziale Projekte umgewidmet. Auf diese Weise hat so manche Gemeinde ein Jugendzentrum oder eine Bibliothek bekommen.

Jetzt könnte Schluss sein. Das hoch verschuldete Italien braucht Geld. Die Regierung will, dass Mafiagüter künftig zugunsten der Staatskasse versteigert werden können. Experten sagen, ein größeres Geschenk könnte man der Mafia kaum machen. Die Mafiosi würden alle Hebel in Bewegung setzen, um ihren Besitz über Strohmänner zurückzukaufen. Ihr illegales Geld könnten sie dabei auch noch waschen. Paul Kreiner

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